Neuer Lauf und neues Bett für die Leuk

Die Leuk wird ab Spätsommer im Bereich der Ortslage Trassem renaturiert. Bei diesem Projekt ist vorgesehen, den Bachlauf in den Tal-Tiefpunkt zu verlegen. Der ursprüngliche Leuklauf bleibt erhalten, das Bachbett wird jedoch verkleinert und naturnah gestaltet.

Trassem. Das Thema Renaturierung des Leukbachs beschäftigt den Kreis Trier-Saarburg und die Verbandsgemeinde (VG) Saarburg bereits seit einiger Zeit. Gemeinsam hatten sie ein Gewässer-Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben, das der Kreis 2006 beschloss. Hintergrund ist zum einen die Wasser-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union. Sie schreibt vor, dass bis zum Jahr 2015 die Oberflächengewässer in einen "ökologisch guten Zustand" gebracht werden.

Zum anderen versprechen sich die Fachleute dadurch einen wirksamen Hochwasserschutz. Vier Abschnitte sind für die Renaturierung der Leuk vorgesehen. Der erste - hinter der Freibadfläche in Saarburg - ist abgeschlossen. Der zweite Schritt, von der Höhe des Campingplatzes Leukbachtal bis zur Perdenbacher Brücke, ist "in den letzten Zügen" (der TV berichtete). Der nächste Abschnitt soll ab Spätsommer in Angriff genommen werden. 1110 Meter Bachlauf sind in der Ortslage Trassem betroffen - hier wird die Leuk "umgelenkt".

In Höhe der Brücke am Ortsausgang, Richtung Freudenburg, wird der Bach abgegriffen und auf die Wiesen hinter der Scheune im Tal-Tiefpunkt verlegt. Der ursprüngliche Leuklauf bleibt erhalten, der Sprenkelbach wird in der Leuk münden. Das bisherige Leukbett wird verkleinert und naturnah gestaltet. "Durch den neuen, unbegradigten Bachlauf und die Verlegung in den Tal-Tiefpunkt wird das Hochwasser-Risiko erheblich gemindert", erläuterte Frank Hömme vom beauftragten Planungsbüro Hömme beim gestrigen Pressetermin in Trassem. Eine umfangreiche Bepflanzung entlang des "neuen" Bachs sei nicht vorgesehen, informierte Landschaftsplanerin Isolde Schnorbach vom Büro Sonntag. "Da die Natur sich darum alleine kümmert, werden wir nur punktuell Eschen pflanzen."

Zusätzlich zur Bachverlegung wird an weiteren Stellen gebaggert. So wird eine bestehende Holzbrücke im Ort durch ein Betonbauwerk ersetzt, das auch für Autos befahrbar ist. Am Ende der Ortslage ist eine Fußgänger- und Radfahrer-Brücke geplant.

Im Bereich des Kindergartens soll der Bachlauf als geschützte Spielfläche integriert werden. Hömme: "In der Vergangenheit sind die Gewässer immer weggesperrt worden. Heute geht es darum, sie ins Leben einzubeziehen und den Menschen ihren Wert klar zu machen."

Etwa zwölf Hektar Fläche liegen im Bereich der geplanten Renaturierung in Trassem. Gespräche wegen des Flächentauschs seien mit rund 60 Grundstücksbesitzern zu führen, erklärte Anette Haas, beim Kreis zuständig für die Gewässerentwicklung und -unterhaltung: "Die Verhandlungen laufen positiv. Mehr als 80 Prozent der Flächen sind angekauft."

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