Neuer Mann für verantwortungsvolle Position

Seit 25 Jahren ist er Feuerwehrmann. Im Januar hat Stefan Sihr die Stelle des Kreisfeuerwehrinspekteurs übernommen. Die Einsatzkräfte im Kreis Trier-Saarburg haben damit einen neuen Chef. Der TV stellt den technikaffinen Rioler vor.

 Kreisfeuerwehrinspekteur Stefan Sihr vor dem Feuerwehrgerätehaus in Longuich. TV-Foto: Friedemann Vetter

Kreisfeuerwehrinspekteur Stefan Sihr vor dem Feuerwehrgerätehaus in Longuich. TV-Foto: Friedemann Vetter

Riol. Feuerwehrmann werden - das war für Stefan Sihr kein Kindheitstraum. Der neue Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) ist vielmehr Feuerwehrmann geworden, weil er sich für Technik interessiert.



Menschen ganz nah



Das Amt hat er im Januar von Ortwin Neuschwander übernommen, der ihm nach 25 Jahren das Zepter übergeben hat. Sihr ist jetzt Chef von rund 3500 freiwilligen Feuerwehrleuten im Kreis Trier-Saarburg.

1986 - damals war Sihr 16 - ist er in die Jugendfeuerwehr in seinem Heimatort Longuich eingetreten. Dort hat der 40-Jährige 37 Jahre seines Lebens verbracht. Mittlerweile wohnt er in Riol.

Seine Technikbegeisterung hat Sihr bis heute behalten - eines seiner Hobbys sind Eisenbahnen. "Ich bin fasziniert von alten Dampfloks", sagt Sihr. Ein Eisenbahntag sei für ihn Erholung pur.

Der Fokus bei der Feuerwehrarbeit hat sich für ihn von der technischen Orientierung in Richtung Führungstätigkeiten verschoben.

1998 wurde er zum Kreisausbilder, 2001 zum Leiter der technischen Einsatzleitung im Kreis. "Das hat mich zu der Tätigkeit des KFI geführt", sagt Sihr. Auch im Beruf vereint der 40-Jährige sein Interesse für Technik und seine Führungskompetenz. Er ist Produktionsleiter bei der Firma Natus in Trier. Dort werden Schaltanlagen hergestellt.

Für sein Ehrenamt bei der Feuerwehr investiert Sihr an drei bis vier Abenden oder am Wochenende insgesamt 20 Stunden pro Woche. Seine Frau, die er 2005 geheiratet hat, akzeptiere das. "Wenn sie nicht dahinter stünde, könnte ich das nicht machen", sagt Sihr. In seiner Feuerwehrkarriere habe es Höhen und Tiefen gegeben, erzählt er. Seine Grundüberzeugung aber blieb ihm erhalten.

Als KFI hat er sich jetzt drei Ziele gesetzt. Das erste ist die Optimierung der Alarm- und Einsatzplanung. "Wir sind gut aufgestellt, wollen die Pläne aber anpassen und digitalisieren", erläutert Sihr. Ein zweites Ziel sieht der neue KFI in der Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Sanitäts- und Betreuungseinheiten.

Digitalfunk als Herausforderung



Die dritte Mammutaufgabe ist die Einführung des Digitalfunks im Kreis Trier-Saarburg. "Dies ist eine große Herausforderung für die Feuerwehren", sagt er. Rund 2000 Feuerwehrleute müssen ausgebildet werden, die digitale Funktechnik muss in den Fahrzeugen installiert werden und Kommunikationskonzepte für verschiedene Schadenslagen müssen laut dem KFI erstellt werden. Diese Ziele will er in Zusammenarbeit mit allen im Katastrophenschutz beteiligten Organisationen erreichen. "Mir ist es wichtig, dass man einen sachlichen und fairen Umgang pflegt", beschreibt Stefan Sihr seinen Führungsstil.

HINTERGRUND: KREISFEUERWEHRINSPEKTEUR



Im Landesgesetz über den Brandschutz Rheinland-Pfalz sind die Aufgaben des Kreisfeuerwehrinspekteurs (KFI) geregelt. Jeder Landkreis muss einen KFI bestellen. Der KFI ist fachlicher Berater und auch ausführendes Organ des Landrates in allen Feuerwehrangelegenheiten des Kreises, besonders im überörtlichen Brandschutz und der überörtlichen allgemeinen Hilfe. Besonders bei der Planung und Beschaffung von überörtlich einsetzbaren Ausrüstungen in Absprache mit den Wehrleitern der örtlichen Feuerwehren ist der KFI gefragt. Bei großen Brand- oder Katastropheneinsätzen ist der KFI in der Einsatzleitung aktiv, als Berater des örtlichen Einsatzleiters oder als Einsatzleiter für den Landkreis. Der Kreisfeuerwehrinspekteur berät zudem Städte und Verbandsgemeinden in Feuerwehrfragen und ist nicht zuletzt auch Repräsentant der Feuerwehren und als solcher ein bei vielen Feuerwehrfesten und Versammlungen gefragter Mann. red

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