Neuer Mann fürs Hermeskeiler Marketing

"Meine Aufgabe ist nicht einfach, aber sie ist zu schaffen." Das sagt Hermeskeils Erster Beigeordneter Willi Auler (CDU), der gestern offiziell einen eigenen Geschäftsbereich übernommen hat und sich künftig um das Stadtmarketing kümmern soll. Der TV hat mit ihm über seine Ziele gesprochen.

 Beigeordneter mit eigenem Geschäftsbereich: Willi Auler ist jetzt offiziell für das Stadtmarketing in Hermeskeil verantwortlich. TV-Foto: Axel Munsteiner

Beigeordneter mit eigenem Geschäftsbereich: Willi Auler ist jetzt offiziell für das Stadtmarketing in Hermeskeil verantwortlich. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Willi Auler ist nicht nur seit Juli erster Beigeordneter der Stadt. Schon länger fungiert er als Schiedsmann im Amtsgerichtsbezirk Hermeskeil, vermittelt also zwischen streitenden Parteien. Diese Erfahrungen könnten dem 58-Jährigen auch in seiner neuen Rolle hilfreich sein. Denn gestern hat Stadtbürgermeister Udo Moser (BFB) - wie in der Stadtratssitzung einstimmig beschlossen - seinem Stellvertreter aus den Reihen der CDU einen eigenen Geschäftsbereich übertragen. Auler übernimmt damit die Leitung des Ausschusses für "Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Stadtentwicklung". Mittel und Wege zu finden, das Image von Hermeskeil zu verbessern, ist also eine zentrale Aufgabe für ihn.

Der früher für eine Kosmetikfirma im Außendienst tätige Vorruheständler betont jedoch: "Ich kann selbst keine Werbekonzepte erstellen, weil ich das nicht gelernt habe. Da bin ich auf die Zuarbeit von anderen Ratsmitgliedern, Vereinen und dem Hochwald-Gewerbeverband (HGV) angewiesen".

Der einstige Ortsbürgermeister von Hinzert-Pölert, der seit 1995 in Hermeskeil lebt, weiß aber auch: "Im Moment ist das Verhältnis von Stadt und HGV belastet." Auslöser dafür war bekanntlich der Streit um die Zukunft des Stadtmarketings und seine Finanzierung, der darin gipfelte, dass die bislang mit dieser Aufgabe betraute Jutta Straubinger ihre Stelle zum 1. November kündigte (der TV berichtete mehrfach).

Dieses Klima will Auler nun wieder verbessern. Ein Gespräch mit dem HGV-Vorstand habe er bereits vereinbart, "und ich bin auch optimistisch, dass es uns gelingen wird, die Sache geradezubiegen".

Das hofft auch Angelika Kohlhaas: "Ich denke, dass wir mit Willi Auler einen Weg für einen Neuanfang finden können. Es muss ja irgendwie weitergehen."

Was Auler nach der Übernahme des eigenen Geschäftsbereichs als Erstes beschäftigen wird, ist die Organisation des Weihnachtsmarkts, für die in der Vergangenheit Straubinger federführend zuständig war. "Das wird auch klappen", verspricht der Beigeordnete. Das Programm vom 11. bis 13. Dezember werde aber "nicht ganz so groß sein wird wie in den letzten Jahren".

Den wichtigsten Handlungsbedarf sieht Auler anschließend darin, "dass die Stadt Hermeskeil endlich eine eigene Hompepage bekommt".

Auch will er sich dafür einsetzen, dass die Stadt Stellplätze für Wohnmobile einrichtet und damit neue Gäste anlockt. Auf lange Sicht verspricht sich Auler vor allem vom Freizeitprojekt "Dorf Hochwald" an der Kaserne sehr viel: "Wenn das kommt, wäre das für uns der Lottosechser. Wir hätten dann ganz andere Möglichkeiten, Marketing für die Stadt zu machen", sagt der 58-Jährige.

Festzuhalten bleibt schließlich: Die Erschließung von Gewerbeflächen oder die Ansiedlung von Betrieben bleibt für Moser Chefsache, bei der Wirtschaftsförderung und der Standortplanung ist von einer "Mitwirkung" Aulers die Rede. BFB-Stadtbürgermeister und CDU-Stellvertreter sollen diesbezüglich also Hand in Hand arbeiten.

Dass dies gut gelingen kann, daran hat Auler keinen Zweifel: "Bisher läuft die Zusammenarbeit mit Udo Moser ganz hervorragend."

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