Neuer Platz, alter Verein

Nach rund einjähriger Zwangspause kann in Ayl wieder fleißig gekickt werden. Das Besondere daran: Anders als bisher steht den Fußballern aus der Saargemeinde neuerdings ein Rasenplatz zur Verfügung. Das und das 60. Gründungsjubiläum des Sportvereins waren die Anlässe für ein insgesamt viertägiges (Sport-) Fest.

 Seit kurzem können die Ayler auf einem eigenen Rasenplatz kicken. TV-Foto: Hermann Pütz

Seit kurzem können die Ayler auf einem eigenen Rasenplatz kicken. TV-Foto: Hermann Pütz

Ayl. Wenn es in Ayl etwas zu feiern gibt - beispielsweise vor einigen Wochen die Eröffnung der neuen Wander- und Schutzhütte auf der "Kupp" (der TV berichtete), dann ist meist auch Prälat Maximilian Hommens mit von der Partie. Auch der neu gestaltete Fußballplatz sollte nicht ohne den kirchlichen Segen des Ayler Pfarrers seiner Bestimmung übergeben werden. Doch lange bevor Hommens den Fußballrasen und die Ehrengäste mit reichlich Weihwasser besprenkelte und damit die Einweihungszeremonie beendete, hatten die Kicker des SV Ayl den Platz an diesem Tag bereits in Beschlag genommen. Während unter anderem Landrat Günther Schartz, Bürgermeister Leo Lauer und Ayls Ortschef Siegfried Büdinger nahe der Seitenlinie stehend und dem Publikum zugewandt ihre Grußworte sprachen, herrschte auf dem Spielfeld im Hintergrund bereits reger Betrieb. Dass die SV-Kicker den Moment der offiziellen Übergabe des neuen Rasenplatzes nicht abwarten konnten, war angesichts der Tatsache, dass an diesem Ort rund ein Jahr lang kein einziger Ball rollen konnte, durchaus verständlich.Zur Pflege wird ein Traktor angeschafft

Grund für die Zwangspause waren umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Sportanlage. Im Mittelpunkt stand dabei die Spielfläche. Aus dem 1969 eröffneten Hartplatz wurde ein Rasenplatz. Außerdem wurden eine Berieselungsanlage installiert, ein großer Zaun errichtet, das Sportplatzgebäude gestrichen und der Vorplatz sowie die Außenanlagen umgestaltet. Rund 75 000 Euro hat das Projekt nach Auskunft von Siegfried Büdinger insgesamt gekostet. Allerdings gab es Zuschüsse: 17 500 Euro vom Sportbund Rheinland, 9990 Euro vom Landkreis und 7000 Euro von der Tennisabteilung des Ayler Sportvereins. Den dicksten Batzen musste die Gemeinde beisteuern: 30 000 Euro. Der Rest geht auf das Konto des Sportvereins. Und: Einen nicht unerheblichen Teil der erforderlichen Arbeiten übernahmen die Mitglieder des SV - "ehrenamtlich", wie Sportvereins-Vorsitzender Stefan Biringer im TV-Gespräch erklärte. "Wir waren in den vergangenen Monaten fast jeden Tag auf dem Platz." In Eigenleistung seien unter anderem die Berieselungsanlage eingebaut und die Außenanlagen im Tribünenbereich gestaltet worden. Allerdings mussten die Ayler Fußballer während der Bauarbeiten nicht auf die Ausübung ihres Hobbys verzichten. Dazu Biringer: "Wir konnten auf den Sportplatz in Wawern ausweichen." Um den neuen Rasenplatz künftig fachgerecht pflegen zu können, schaffte die Gemeinde außerdem einen Traktor an. Die Kosten für das Mähgerät: 9900 Euro.Nicht nur der neu gestaltete Fußballplatz lieferte den Aylern einen Grund, vier Tage lang kräftig zu feiern. Im Mittelpunkt des Festes stand auch das 60. Gründungsjubiläum des Sportvereins. Einige Kriegsheimkehrer hatten im Jahr 1947 den heute insgesamt rund 300 Mitglieder starken Verein aus der Taufe gehoben. Derzeit unterhält der SV neben Kinder- und Jugendmannschaften aller Altersgruppen, einer ersten und zweiten Mannschaft, den Alten Herren sowie einer Damen-Elf auch eine Tennisabteilung. Einer der vielen sportlichen Höhepunkte der Feierlichkeiten lieferte bereits einige Tage zuvor ein von der Volksbank Saarburg gesponsertes Trainingsspiel zwischen der Trierer Eintracht und dem luxemburgischen Erstligisten CS Grevenmacher (2:2).

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