Neuer Sendemast in Saarburg

Ein Turm neben dem Turm: Am Hosteberg beim Saarburger Stadtteil Kahren wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wasserbehälter gerade ein Funkmast gebaut. Der Mast ist eine von rund 280 Basisstationen des neuen Digitalfunks für Rettungs- und Sicherheitskräfte im Land.

 Noch ist außer Bagger und Erde nicht viel zu erkennen, aber bald wird hier schon ein 20-Meter-Turm stehen. TV-Foto: Julia Kalck

Noch ist außer Bagger und Erde nicht viel zu erkennen, aber bald wird hier schon ein 20-Meter-Turm stehen. TV-Foto: Julia Kalck

Saarburg-Kahren. Felder, Wiesen, Weinberge: Die malerische Aussicht vom Wasserturm am Hosteberg lockt nicht nur Touristen auf den Berg bei Kahren. Dieser Tage jedoch weckt nicht die Aussicht die Aufmerksamkeit der Besucher. Vielmehr sind es ein Bagger und weitere Bau-Utensilien, die die Blicke auf sich ziehen.

Denn am Wasserbehälter mit Aussichtsplattform wird gerade ein Funkmast gebaut. Dieser soll für den landesweiten und flächendeckenden Digitalfunk für Polizei und Feuerwehr genutzt werden. Bundesweit werden zurzeit solche Funkmasten errichtet. Sie werden entweder an schon bestehende Mobilfunkmasten angeschlossen oder eben, wie auf dem Hosteberg, neu gebaut.

Der Saarburger Mast ist eine von rund 280 Basisstationen in Rheinland-Pfalz. Auch in Konz-Kommlingen und in der Nähe des Erbeskopfes werden solche Erhebungen gebaut. Sie sind Teil eines einheitlichen Funknetzes für Rettungs- und Sicherheitskräfte, das es erstmals flächendeckend für das gesamte Bundesgebiet geben wird.

Schöne Aussicht darf nicht verbaut werden



Das Innenministerium Rheinland-Pfalz ist für den Bau der Masten verantwortlich. Betrieb und Management übernimmt der Landesbetrieb Daten und Information. Der Mast auf dem Hosteberg wird rund 20 Meter hoch werden. "Damit ist er einer unserer kleinsten", sagt Engelbert Werner, Leiter der Projektgruppe Digitalfunk des Mainzer Innenministeriums.

Bei der Standortwahl habe man die Bestimmungen von Natur- und Denkmalschutz beachtet. Außerdem musste gewährleistet sein, dass die Sicht von der Aussichtsplattform nicht verbaut wird. Die entsprechenden Stellen für Natur- und Denkmalschutz würden vor dem Bau einer Funkanlage gefragt, sagt Werner. "Ohne deren Einverständnis machen wir nichts und suchen uns wenn nötig einen anderen Standort."

Die Baukosten liegen bei rund 160 000 Euro. Errichtung und Betrieb kosten in den kommenden 15 Jahren 600 000 Euro - darin enthalten sind die Systemtechnik, die Instandhaltung, Miete, Anbindung ans Festnetz sowie Strom. An den Baukosten beteiligt sich der Bund, die Betriebskosten trägt das Land.

Der Turm wird aus Beton sein, wie die meisten solcher Anlagen. Die Bauarbeiten werden bald abgeschlossen sein. Dann beginnen die Anschlussarbeiten. "Die dauern dann länger", erklärt Werner. Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS liefere die Systemtechnik für die Funkmasten. "Und da müssen wir uns auch mit den anderen Bundesländern terminlich abstimmen."

Werner ist zuversichtlich, dass im Frühjahr 2011 der Startschuss für den Testbetrieb in der Region Trier fällt: "Wir liegen gut im Zeitplan." Extra Vorteile des Digitalfunks: Die Funkgespräche sind abhörsicher, weil die Sprache im Netz verschlüsselt übermittelt wird. Bei Bedarf können auch einzelne Gruppen wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengeschaltet werden. Funkgespräche sind länderübergreifend zusammenschaltbar. Auch ist es möglich, Text- und Bilddateien zu übertragen. Es gibt zudem die Möglichkeit eines Einzelgesprächs, und der Nutzer kann in externe Netze telefonieren. (mehi)

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