"Die Abteilung ist eine der Kernabteilungen des Hauses", sagt der ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses, Dr. Stefan Burg, bei der Vorstellung des neuen Chefarztes. "Er übernimmt eine Schlüsselposition." Das belegen auch die Behandlungszahlen: Von den rund 8000 Patienten im Jahr 2014 wurden mehr als 2600 in der viszeralchirurgischen Abteilung behandelt.
Diese Einschätzung teilt auch Landrat Günther Schartz: "Der Gesundheitsstandort Saarburg ist der Anker für die ärztliche Versorgung der drei Verbandsgemeinden Saarburg, Konz sowie Kell am See." Gerade vor dem Hintergrund, dass innerhalb der nächsten acht Jahre etwa die Hälfte der 70 in dieser Region tätigen Ärzte altersbedingt ihre Praxen aufgeben werden, sei es wichtig, an den Standort Saarburg gut qualifizierte Mediziner zu locken, die auch im Team arbeiten können.
Überzeugt mit Fachwissen

Dr. Abendschein habe den Aufsichtsrat mit seinen fachlichen Qualitäten und seiner Persönlichkeit überzeugt, sagt Dr. Burg. "Und", fügt er augenzwinkernd hinzu, "mit seinen französischen Sprachkenntnissen." Zuletzt hat der 49-Jährige für anderthalb Jahre an einer Klinik in der südfranzösischen Stadt Arles gearbeitet. Darüber hinaus ist er mit einer Französin verheiratet und hat einen Teil seiner Assistenzzeit in dem französischen Übersee-Département La Réunion gearbeitet.
"Nach Deutschland zurückbeworben habe ich mich, weil das deutsche medizinische System einfacher zu verstehen ist", sagt Dr. Abendschein.
In Frankreich seien die Aussichten für Mediziner momentan nicht so gut. Neben den viszeralchirurgischen Behandlungen will der in Crailsheim (Baden-Württemberg) geborene Mediziner das Angebot des Krankenhauses um gefäßmedizinische Behandlungen erweitern. So kann Abendschein sich vorstellen, dass beispielsweise Krampfadern künftig mit Hochfrequenzen behandelt werden.
Gerade die Erweiterung der Angebotspalette um diesen Aspekt hat den Aufsichtsrat des Krankenhauses überzeugt. "Eine kontinuierliche Verbesserung der medizinischen Versorgung ist gerade im ländlichen Raum wichtig", sagt Schartz. Nur wenn sich Krankenhäuser in Teilen spezialisieren würden, könnten sie am Markt bestehen. "Mit dem neuen Chefarzt können wir diesen Weg konsequent fortsetzen."
Extra

Träger des als GmbH geführten Kreiskrankenhauses St. Franziskus ist der Landkreis Trier-Saarburg. Es beschäftigt rund 540 Mitarbeiter und hat neun Abteilungen: Neben der Unfall- und der Viszeralchirurgie sind dies die Abteilungen Innere, Anästhesie, Schmerztherapie, Urologie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohren sowie eine psychosomatische Fachabteilung. Außerdem gibt es eine Augenklinik und eine psychiatrische Tagesklinik. Angeboten werden auch radiologische Behandlungen sowie Dialyse. Sowohl in Konz wie in Saarburg unterhält das Krankenhaus ein medizinisches Versorgungszentrum. Zum Krankenhaus in Saarburg gehören noch ein Seniorenzentrum mit 65 Mitarbeitern sowie ein Geburtshaus. itz