Neues Bürgerhaus in der alten Schule

VIERHERRENBORN. Wenn das Jugendprojektbüro Trier am 30. April Vierherrenborn verlässt und damit das Freizeithaus geschlossen wird, dann wird die alte Schule im Hochwaldort eine neue Funktion bekommen. Das Gebäude soll zum Bürgerhaus umgewandelt werden.

Kein Zweifel: Es waren außergewöhnlich bewegte Zeiten, die das 200-Einwohner-Dorf Vierherrenborn in den Wintermonaten erlebte (der TV berichtete mehrfach). Zunächst hatte die Kommune geplant, für rund 400 000 Euro ein neues Gemeindehaus im Bereich des bisherigen Feuerwehrgerätehauses zu bauen. Gleichzeitig wollte das Jugendprojektbüro - seit 1998 im Ort ansässig - rund 170 000 Euro für die Modernisierung der direkt benachbarten ehemaligen Schule investieren, die seit den 70er-Jahren (damals noch in der Trägerschaft des "Mergener Hofs") als Freizeithaus für Kinder und Jugendliche genutzt wird. Dann gab es jedoch eine unerwartete Kehrtwende: Die Verhandlungen zwischen Gemeinde und Jugendprojektbüro scheiterten, "wobei letztlich die Frage über die Höhe der Miete entscheidend war" , wie Christian Becker vom Jugendprojektbüro betont. Ortsbürgermeister Franz Mersch will sich zwar nicht mehr lange mit der Vergangenheit aufhalten und den Blick lieber nach vorne richten. Dass es keine Einigung gegeben habe, begründet er aber damit, "dass irgendwann für die Gemeinde die Schmerzgrenze erreicht war". Also wurde der Mietvertrag mit dem Jugendprojektbüro zum 30. April gekündigt. Eine Gruppe wird über Ostern noch nach Vierherrenborn kommen, dann räumt das Jugendprojektbüro das Haus, informiert Becker. Was mit der ehemaligen Schule geschehen soll, steht jedoch bereits seit einiger Zeit fest. Der Gemeinderat hat die Weichen neu gestellt. Er machte den Beschluss über den 400 000 Euro teuren Neubau eines Gemeindehauses wieder rückgängig und will statt dessen die Sanierung und den Umbau der ehemaligen Schule zum Bürgerhaus forcieren. "Finanziell wird das für uns kein so großer Kraftakt, weil wir etappenweise vorgehen können", sagt Mersch. Die Kosten für das Gesamtpaket schätzt er auf etwa 200 000 Euro. Was jedoch letztlich umgesetzt werden kann, hängt entscheidend von den Zuschüssen aus dem Investitionsstock des Landes ab. "Wir hoffen deshalb natürlich auf optimale Förderung", sagt Mersch. Vorgesehen ist derzeit, das Projekt in drei Bauabschnitte zu unterteilen. Priorität hat dabei die Einrichtung eines zentralen Veranstaltungssaals mit neuer Küche im ersten Stock der ehemaligen Schule. Auch die Heizung muss dort erneuert werden. "Dieser Saal soll möglichst schnell fertig werden, damit er für private Feiern oder Aktivitäten der Gemeinde genutzt werden kann", sagt die Erste Beigeordnete Erika Tapprich. Im Haushalt 2006 sind dafür 50 000 Euro an Eigenmitteln verplant. Ob es mit der Fertigstellung noch in diesem Jahr klappt, ist zwar fraglich. Allerdings gibt es eine konkrete Wunschvorstellung, wann es losgehen soll. "Im Mai feiern wir erstmal anständig unsere Kirmes. Dann wollen wir anfangen", lautet die Devise von Mersch. Dafür müsste aber eine vorzeitige Baugenehmigung erteilt werden, auf die die Vierherrenborner derzeit noch warten. Läuft alles nach Plan und fließen die Zuschüsse wie erhofft, dann stehen im zweiten Bauabschnitt "äußerliche" Sanierungsvorhaben auf dem Programm. Unter anderem soll das Fundament der alten Schule trocken gelegt werden. Zudem ist vorgesehen, die Außentreppe des Gebäudes neu zu machen. Im dritten Bauabschnitt geht es schließlich darum, den bisherigen, kleinen Gemeinderaum im Untergeschoss des Gebäudes wieder auf Vordermann zu bringen, damit er zum Vereins- und Jugendraum im Dorf umfunktioniert werden kann.

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