Neues Gesicht, alte Pläne

An der Grundschule St. Martin in Wiltingen wird laut über das Einrichten einer Ganztagsschule nachgedacht. Auch die neue Schulleiterin steht Dorothee Steinkamp steht hinter dem Projekt.

 Dorothee Steinkamp ist die neue Leiterin der Grundschule St. Martin in Wiltingen und möchte dort ein Ganztagsschulmodell umsetzen. TV-Foto: Monika Kewes

Dorothee Steinkamp ist die neue Leiterin der Grundschule St. Martin in Wiltingen und möchte dort ein Ganztagsschulmodell umsetzen. TV-Foto: Monika Kewes

Wiltingen. Die Gesellschaft hat sich gewandelt. In immer mehr Familien sind beide Elternteile berufstätig oder ein allein erziehender Elternteil muss arbeiten, um die Familie zu versorgen. Daraus resultiert in vielen Schulen und Kindertagesstätten das Angebot der Ganztagsbetreuung. Auch der Wiltinger Kindertagesstätte St. Martin wird das bereits seit einiger Zeit erfolgreich praktiziert, wie Bürgermeister Lothar Rommelfanger berichtet. Bis zum Sommer haben 35 Kinder den Ganztagskindergarten besucht. Werden die Kleinen allerdings eingeschult, stehen die Eltern dieser Kinder vor einem Problem: An der Grundschule der Gemeinde mit etwa 120 Kindern gibt es bislang lediglich Unterricht bis zum Mittag. Und die nächste Ganztags-Grundschule der Verbandsgemeinde Konz ist in Karthaus. Deshalb plant man, in Wiltingen zum Schuljahr 2008/09 eine Ganztagsschule in Angebotsform einzurichten. Bereits im Juni hatte zu diesem Thema ein Elternabend stattgefunden (der TV berichtete). Zu der Zeit war die Stelle des Schulleiters vakant, weshalb sicherlich einige Eltern Zweifel an der Umsetzung eines Ganztagsschulkonzepts hegten. Nun hat Dorothee Steinkamp die Leitung der Schule übernommen. Die 58-jährige Lehrerin war bislang Konrektorin an der Grundschule St. Nikolaus in Konz. Sie hat zwar nur wenig Erfahrung mit Ganztagsschulen gesammelt, steht aber hinter der Idee: "Ich bin dafür", erklärt sie im TV-Gespräch. Und damit ist sie nicht allein: "Das gesamte Kollegium" befürworte dieses Angebot. Die Elternvertreter Günter Grimbach und Lutwin Ollinger begrüßen ein Ganztagsangebot an der Grundschule St. Martin ebenfalls. Befürworter ist auch Ortsbürgermeister Rommelfanger: "Ich persönlich bin von diesem Ganztagsangebot überzeugt - auch als Pädagoge." Zudem sei dies ein Angebot, das die Infrastruktur seiner Gemeinde stärke. Seitens der Verbandsgemeinde Konz hatte der Erste Beigeordnete Karl-Heinz Frieden bereits bei der Info-Veranstaltung seine Zustimmung und Unterstützung für eine zweite Ganztagsschule in der VG Konz signalisiert. Bei Ganztagsangeboten sind die Schulbezirksgrenzen aufgehoben, damit auch Familien weiterer Gemeinden diese nutzen können. Für den Transfer sorgt die öffentliche Hand.Die Zustimmung der Beteiligten ist die eine Sache, die Zahl der Anmeldungen die andere. Bislang liegen bei der Schule noch nicht genügend Absichtserklärungen für einen Antrag vor. 36 Absichtserklärungen beziehungsweise später Anmeldungen werden benötigt, damit die Ganztagsschule genehmigt werden kann. In einer weiteren Informationsveranstaltung vor den Herbstferien wollen die Schulleiterin und Elternvertretung alle Eltern, die über die Anmeldung ihrer Kinder in einer Ganztagsschule nachdenken, über die vielen Möglichkeiten informieren (der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben). Neben unterrichtsbezogenen Ergänzungen, themenbezogenen Projekten, Förderangeboten und Freizeitgestaltungen sind weitere Angebote möglich. "Ich würde versuchen, die örtlichen Vereine zur Mitarbeit zu motivieren", hat sich Dorothee Steinkamp beispielsweise vorgenommen. Auch eine Kooperation mit einer Musik- oder Tanzschule sei möglich, erklärt sie. Wichtig ist ihr eins: "Ich möchte, dass die Kinder gerne in die Schule kommen."

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