Dorfentwicklung Neues Wohnen mit Aussicht: Kirf will zwei weitere Baugebiete erschließen

Kirf · Die Nachfrage ist enorm: Die Ortsgemeinde Kirf will gleich zwei weitere Baugebiete erschließen. Millionenbeträge stehen dafür im neuen Doppelhaushalt.

 Wo jetzt noch Kühe grasen, werden in Zukunft am Rande von Kirf Menschen wohnen.  Im frohen Hirten lautet der Flurname, wo das neue Kirfer Baugebiet erschlossen werden soll.

Wo jetzt noch Kühe grasen, werden in Zukunft am Rande von Kirf Menschen wohnen.  Im frohen Hirten lautet der Flurname, wo das neue Kirfer Baugebiet erschlossen werden soll.

Foto: Herbert Thormeyer

„Ich habe heute morgen noch zwei Grundstücke verkauft“, gibt der Kirfer Ortsbürgermeister Reinhold Anton zu Beginn der Ratssitzung bekannt, in der über gut drei Millionen Euro für die Planung und Erschließung von zwei Neubaugebieten, Im frohen Hirten in Kirf und Kreuzberg im Ortsteil Meurich entschieden wird.

Jetzt habe die Gemeinde nur noch ein Grundstück, und das hat mehr als 1000 Quadratmeter. „Sowas ist heute schwerer verkäuflich als kleinere, die weniger Arbeit für die Pflege machen“, weiß der Ortschef aus Erfahrung. Die Nachfrage ist ungebrochen und deshalb geht Kirf mit dem neuen Haushalt auch gleich zwei neue Baugebiete für jeweils bis zu 15 Bauherren an.

Möglich macht das der Paragraf 13 b des Baugesetzbuches, mit dem die Bundesregierung kurzzeitig die Erschließung im Außenbereich einer Kommune erlaubte. Gremien wie der Kirfer Ortsgemeinderat mussten das allerdings bis Ende letzten Jahres beschlossen haben.

Zwei bereits fertige Baugebiete, Hofwies in Beuren und Im Hübel auf der Maaswies, bekommen mit dem Endstufenausbau den letzten Schliff.

Wie viel die neuen Baugebiete jedoch kosten werden, entscheidet erst das Ergebnis der Ausschreibung. Derzeit läuft der Geländeankauf. Danach muss der Ortsgemeinderat zunächst die Planung ausschreiben. Die künftigen Hausbesitzer dürfen sich auf eine schöne Aussicht auf die Gauhöhen freuen. Die Erschließung ist das große Projekt im nächsten Jahr. Die rund drei Millionen Euro, die im Investitionshaushalt stehen, dürfen nicht schrecken. „Durch den Verkauf der Grundstück fließt das meiste Geld ja wieder zurück“, erklärt Wolfgang Meier von der Finanzabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung in seinen Erläuterungen zum mehr als 120-seitigen Zahlenwerk.

Fast schon bewundernd erklärt er: „Dieser Haushalt steht auf soliden Füßen.“ Bei derzeit null Prozent Zinsen sei auch die Vorfinanzierung des Baulandes kein Problem. Kirf verfüge sogar noch über liquide Mittel und sei nahezu schuldenfrei, heutzutage eine Seltenheit.

Durch Corona, so der Finanzfachmann, sei jedoch mit Mindereinnahmen zu rechnen. Inwieweit sich das auf die Schlüsselzuweisungen des Landes auswirkt, bleibe abzuwarten.

Einen weiteren sechsstelligen Posten bildet mit 260 000 Euro der Ausbau von Wirtschaftswegen. Hier profitiert Kirf jedoch von Zuweisungen über 169 000 Euro, unter anderem durch das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel und anderen.

Im nächsten Jahr soll auch das Bürgerhaus in Kirf regelrecht runderneuert werden. „Da ist alles kaputt: Dach, Fenster, Toiletten bis zur Bestuhlung“, zählt Reinhold Anton auf. Auch die Heizung müsse erneuert werden. Klingt nach einem echten Investitionsstau.  175 000 Euro stehen dafür im Haushalt. Da sind die 7000 Euro für die Gestaltung des Dorfplatzes mit Verbundsteinen eher „Peanuts“.

Die Errichtung einer neuen Buswartehalle in der Kirfer Leukstraße hat der Rat vertagt. „Da haben wir noch nicht alle Angebote“, begründet das der Ortschef.

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