Neujahrsempfang inmitten von Großbaustellen

Die witterungsbedingt ins Stocken geratenen Baustellen waren beim Reinsfelder Neujahrsempfang ebenso Thema wie der Herzenswunsch Glasfaser-Internetanschluss oder die im Hochwald noch zögerlich genutzten erneuerbaren Energien.

 Rund 40 Bürger sind der Einladung zum Neujahrsempfang im Reinsfelder Bürgerhaus gefolgt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rund 40 Bürger sind der Einladung zum Neujahrsempfang im Reinsfelder Bürgerhaus gefolgt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Reinsfeld. (urs) Bedingt befahrbare Ortsstraßen und eine Kindertagesstätte, deren Erweiterung durch den Frost ins Stocken geraten ist, haben dem Reinsfelder Neujahrsempfang ihren Stempel aufgedrückt.

"Wir haben 2010 einiges auf den Weg gebracht und geleistet", würdigte Ortsbürgermeister Rainer Spies die Arbeit und Entscheidungsfreudigkeit des Gemeinderates. Im Kindergartenanbau würden bald die Fenster eingebaut, so dass die Einweihung wohl bis Mai gefeiert werden könne. Und auch für die aktuellen Straßenbauprojekte zeichne sich im Laufe des Jahres ein Ende ab.

Nur schleppend voran komme hingegen "das leidige Thema DSL", der schnelle Anschluss ans weltweite Internet (der TV berichtete mehrfach). Zwar werde es voraussichtlich ab April eine Alternative geben, eine in Hermeskeil geplante Funklösung. Doch für Reinsfeld strebe der Rat nach wie vor eine Glasfaserkabellösung an. Die Ausschreibung sei mittlerweile am Laufen. Angebote könnten bis Ende Januar eingereicht werden. Er appellierte, sich noch ein wenig in Geduld zu üben.

Ein weiteres schier unendliches Thema sei das der regenerativen Energien. Im Einzugsgebiet des Naturparks Saar-Hunsrück werde es wohl noch bis 2014 kaum möglich sein, Windkraftanlagen zu installieren, kritisierte er die Regionalplanung. Er appellierte daher an Günther Schartz als Vorsitzenden der für die Regionalplanung zuständigen Planungsgemeinschaft Region Trier, diese Einstellung zu überdenken. Als Landrat habe er "die Pflicht, sich um die finanziellen Belange der Gemeinden zu kümmern". Die jetzige Situation, dass etlichen Hochwaldgemeinden die Errichtung solcher Anlagen verwehrt bleibe, sei "nicht hinnehmbar".

Der Windkraft- und Biogasgemeinde Reinsfeld sei hingegen eine Verbesserung der Einnahmesituation gelungen. Pachterträge für erneuerbare Energien, Windkraft und Land sicherten der Gemeinde jährlich "solide zusätzliche 130 000 Euro". Unabhängig davon trage auch der Forst dazu bei, dass die Gemeinde im Vergleich zu anderen noch relativ gut dastehe. Wegen der jüngsten Investitionen sei derzeit lediglich der Schuldenstand recht hoch. Daher hoffe er auf eine rege Baulandnachfrage: "Wir möchten unseren Nachkommen ja keine Schulden hinterlassen." Auch Reinsfeld sei zum Sparen gezwungen, müsse "exakt haushalten" und Prioritäten wie die der Kindergartenerweiterung setzen.

Der Einladung zum Neujahrsempfang waren Vertreter der örtlichen Vereine gefolgt sowie Ehrenbürger Alfred Noll und Ehefrau und Autorin Maria Noll. Angesichts von insgesamt nur rund 40 Gästen will Spies im Gemeinderat besprechen, ob an dem Empfang festgehalten werden soll. Musikalisch umrahmt hat die Feier die A-cappella-Formation Chorschatten, deren jüngstes Konzert 1000 Euro zugunsten der Hermeskeiler Tafel einbrachte.

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