Neujahrsempfang mit 300 Gästen in der Hochwaldhalle
Hermeskeil · Willkommen, 2014! In der Hermeskeiler Hochwaldhalle haben etwa 300 geladene Gäste aus Politik, Kultur und Vereinsleben das neue Jahr begrüßt. Neben Bewährtem gab es auch einige ungewöhnliche Programmpunkte.
Stimmengewirr hallt durch die Hochwaldhalle. Im Hintergrund stimmen Musiker der Stadtkapelle ihre Instrumente. Etwa 300 Gäste sammeln sich zum Neujahrsempfang der Stadt Hermeskeil mit Sektgläsern an den Stehtischen. Ein häufiges Gesprächsthema: Mit Mathias Queck (CDU) steht der erste Gegenkandidat für Stadtbürgermeister Udo Moser bei der Kommunalwahl im Mai fest (der TV berichtete). Der Gastgeber zeigt sich davon unberührt, begrüßt seine Gäste in bewährter Tradition per Handschlag und verspricht ein "kurzweiliges Programm".
Tatsächlich gibt es Neuerungen im bekannten Ablauf: "Wir geben jungen Leuten gern eine Chance, die sich an etwas Neues wagen", sagt Moser und ruft 15 Darsteller eines Musicals auf die Bühne, das 2014 in Hermeskeil aufgeführt werden soll. "Fate" heißt das Stück über den Kampf von Gut gegen Böse, geschrieben von Karoline und Thomas Müller. Tänzer und Sänger entstammen der Showtanzgruppe des KV Ruck Zuck. Das Publikum klatscht begeistert - laut Moser könnte das Musical Teil des Kulturherbstes werden.
Die zweite Überraschung des Abends: Dr. Sabine Hornung von der Universität Mainz berichtet über ihre Forschung zum römischen Militärlager, das Archäologen 2012 freigelegt haben. Ungewohnt für die Wissenschaftlerin: "Wir Archäologen gehören eher selten zum Unterhaltungsprogramm." In ihrem Vortrag belegt Hornung anhand von Münzen, Weinkrugscherben und Schuhnägeln, dass das Lager wahrscheinlich aus der Zeit des gallischen Krieges um 51 vor Christus stammt: "Damit hat Hermeskeil die älteste römische Militärgarnison Deutschlands - etwas wirklich Besonderes." Im Sommer kehren die Archäologen für weitere Grabungen zurück.
Für Stadtchef Moser ist das Römerlager eine von vielen Chancen, die Hermeskeil 2014 nutzen kann. Es gebe "Vorteile", die die Stadt aus ihrem "Versorgungsauftrag" als Mittelzentrum ziehen könne und 2013 auch gezogen habe, sagt Moser in seiner Rede. Ein Beispiel sei der "Teilerfolg" beim ärztlichen Bereitschaftsdienst, der seit Januar am Wochenende und feiertags im St.-Josef-Krankenhaus angeboten wird: "Wir arbeiten weiter daran, die Zentrale in Hermeskeil anzusiedeln."
Die "Aufenthaltsqualität" in der Stadt zu verbessern, nennt Moser als "roten Faden" 2013. Erfolge sehe man etwa in der Fußgängerzone und am neuen Bahnhofsvorplatz. 2014 werde die Stadt "weitere Anreize schaffen, damit die Menschen Hermeskeil besuchen": das Versorgungsgebiet am Dörrenbach und das Feuerwehrmuseum, das im April eröffnen soll. Vorantreiben wolle man Pläne für ein Stadthotel. Positive Effekte erhofft sich Moser auch von der Klinik für psychosomatische Erkrankungen, die private Investoren für etwa 20 Millionen Euro im St.-Fargeau-Park planen. "Dort entstehen 40 Arbeitsplätze."
Ausführlich äußert sich Moser zu den Windkraftplänen im Süden Hermeskeils: Derzeit kämen acht Standorte in Frage, alle mehr als 1000 Meter von der Bebauung entfernt und mit "möglichst minimalem Eingriff in den Wald". Wer die Energielandschaft umbauen wolle, müsse "ein Stück Natur hergeben". Alle diese Vorteile Hermeskeils, verkündet Moser, wolle er auch 2014 mit weiterentwickeln.