Nicht Leiterin – "nur" noch Chefin

THOMM. Das ganze Team steht geschlossen hinter seiner Chefin, Monika Molter-Ott. Als sie vor 15 Jahren in den Kindergarten nach Thomm kam, war vieles wesentlich anders als heute. Insbesondere das neue Haus und die Übernahme der Trägerschaft durch den Caritas-Verband haben einiges geändert.

Eigentlich möchte die Chefin alle ihre 14 Mitarbeiterinnen namentlich aufzählen. Doch dann beschränkt sie sich auf die aus Thomm stammenden pädagogischen Kräfte Petra Kritzke und Doris Clemens sowie die seit Mai zur Vermittlung der französischen Sprache und Kultur eingestellten Caterine Mattes, die einst selbst ein Kind im Kindergarten St. Barbara hatte. "Aber auch Edith Kirsten, Brigitte Weber und der Gemeindearbeiter Hubert Stolf müssen unbedingt genannt werden", sagt die 43-Jährige. Mit dem gesamten Dorf einschließlich der Vereine und der Elternschaft hat sie in den 15 Jahren ein nahezu perfektes Verhältnis aufgebaut. Dies spiegelt sich wider, wenn sie im Kindergarten Hilfe benötigt, oder wenn das Team mit den Kindern bei Veranstaltungen das Programm bereichert.Aufbau in Zeiten großer Veränderungen

Molter-Ott: "In meinem ersten Jahr, der Kindergarten war damals noch im heutigen Haus der Gemeinde, hatten wir eine Gruppe zu betreuen." Damals hatte sie mit zwei Teilzeit-Mitarbeiterinnen 25 Kinder, die vormittags vier Stunden und nachmittags bis 16.30 Uhr betreut wurden. 1992 war das Jahr der großen Veränderung. Das neue Haus in der Feldstraße wurde gebaut und der Kindergarten erhielt den heutigen Namen. "Mit den Kindern waren wir möglichst oft auf dem nahen Spielplatz. So sahen die Mädchen und Jungen ihr Haus von Tag zu Tag wachsen." Die Maler und Schreiner waren noch bei der Arbeit, als die Chefin mit ihrem damals noch kleinen Team ins neue Haus umzog. "Heute kann ich nicht mehr nachvollziehen, wie wir mit so wenigen Leuten in nur zwei Tagen den Umzug bewältigen konnten." Fast zeitgleich wurde eine zweite Gruppe gegründet und Molter-Ott erhielt eine weitere Ganztags- und eine dritte Teilzeitkraft. Im Haus stand ein Gruppenraum leer, der jedoch bald genutzt werden sollte. Der Caritas-Verband der Region Trier mietete den Raum und zog mit zehn hör- und sprachbeeinträchtigten Kindern in den Kindergarten ein. "Das war eine Herausforderung für das ganze Team", sagt Molter-Ott heute. Es galt, sich mit den Pflegern zu arrangieren und mit ihnen zu kooperieren. Das war kein Problem für das Team. Arbeit in integrativen Gruppen

Durch einen wahren Babyboom in Thomm waren 2000 die vorhandenen Regelplätze nicht mehr ausreichend. Mit den Kindern, die eine besondere Förderung benötigten, wurden zunächst eine integrative Gruppe gegründet und 15 Ganztagesplätze geschaffen. Im August 2004 entstand die zweite integrative Gruppe. Neben ihren eigenen Mitarbeitern kommen jetzt auch noch Fachkräfte aus verschiedenen Praxen, die die Kinder mit einer Mehrfachbehinderung betreuen und pflegen. Die Leitung hat Molter-Ott an den Caritas-Verband abgegeben, der im August 2000 die Trägerschaft übernahm. Chefin ist sie geblieben. Thomm ist inzwischen eine Außeneinrichtung des Hauses Tobias in Quint. Und mit der Leiterin, Susanne Fuchs, versteht sich die Chefin bestens.

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