Nicht nur Freude über fertige Straße Tawern-Fellerich
Die Umleitungen nehmen kein Ende: Nach der Fertigstellung der L 136 zwischen Tawern und Fellerich muss nun das Reststück bis Temmels ausgebaut werden, die Brücke zwischen Wellen und Grevenmacher soll neu errichtet werden.
Tawern/Temmels. Die Fertigstellung der L 136 zwischen Tawern und Fellerich (der TV berichtete) hat vor allem bei den Luxemburg-Pendlern nicht nur reine Freude ausgelöst: Der Ausbau des Reststücks bis Temmels kommt noch - bei erneuter Vollsperrung. Obendrein steht weiteres Ungemach ins Haus: Die Brücke zwischen Wellen und Grevenmacher ist marode; sie soll durch einen Neubau ersetzt werden - wann, das steht ebenso in den Sternen wie der Beginn der "Restarbeiten" auf deutscher Seite, das heißt Ausbau der Landesstraße zwischen Fellerich und Temmels.
Noch besteht kein Baurecht, das soll, so der stellvertretende LBM-Dienststellenleiter Hans-Michael Bartnick, in diesem Jahr erteilt werden, ehe der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mit dem notwendigen Grunderwerb beginnen kann. Zudem ist ungewiss, ob aus dem Haushalt der neugewählten Landesregierung die Anbindung der auszubauenden Strecke an die Bundesstraße 419 (bei Temmels) finanziert werden soll und kann.
Aus den Stimmen zweier Deutschland-Luxemburg-Pendler klingt neben aller Zustimmung zum Ausbau Tawern-Fellerich auch Kritik an der als unzureichend empfundenen Koordination der Arbeitsabläufe heraus. Dass an dieser knapp elf Monate gebaut wurde, führt der Landesbetrieb Mobilität LBM unter anderem auf den frühen Beginn des harten Winters zurück.
Elektrikermeister Andreas Koltes aus Tawern, Pendler nach Esch, meint: "Anders als bei der jetzt fertiggestellten Strecke müssen alle Gewerke - Telekom oder Oberflächenentwässerung - zeitlich aufeinander abgestimmt sein, sonst sind Verzögerungen unvermeidlich. Außerdem war der Winterdienst auf der Umleitung, beispielsweise über Onsdorf und dann ins Tal, unzureichend, die Straßenverbindung war zeitweise ausgesprochen gefährlich."
Auch Maria Kugel aus Ayl, leitende Angestellte in Betzdorf, kritisiert die Dauer der Bauarbeiten an der Strecke Tawern-Fellerich und die damit für sie verbundenen Mehrkosten: "Ich habe Benzin für 2400 Kilometer Mehrleistung tanken müssen. Das ist eine Ausgabe, für die das luxemburgische Steuerrecht keinen Ausgleich kennt." Ähnlich wie ihr Leidensgenosse Koltes zählt auch sie Tawerner Einzelhändler zu den Verlierern.kdj