Nicht ohne Kompromisse

Die Volksseele kochte während der Veranstaltung in Biebelhausen. Verwunderlich ist die Reaktion der Anwohner nicht. Auch andernorts, zuletzt in Kanzem, laufen Bürger Sturm gegen Wohnmobil-Stellplätze - mitunter mit nicht immer rationalen Argumenten.

Dabei tritt meist ein - auch aus anderen kommunalen Diskussionen - bekanntes Phänomen auf: Nach dem St. Florians-Prinzip wird argumentiert. Tenor: "Wir haben nichts gegen das Projekt, aber bitte nicht vor unserer Haustür." Natürlich sind die Interessen der Anwohner nachvollziehbar. Wer bislang in vergleichsweise unberührtem Umfeld gelebt hat, ist in der Regel nicht bereit, Abstriche zu machen. Gleichwohl gibt es keinen Anspruch auf "lebenslange Besitzstandswahrung" - sonst würde sicher so manches Neubaugebiet abgeschmettert werden. Dass Experten das touristische Potenzial der Saar-Region stärker ausschöpfen müssen, liegt auf der Hand. Die Frage in Biebelhausen ist, inwieweit Befürworter und Gegner des Projektes bereit sind, aufeinander zuzugehen. Die Gemeinde sollte prüfen, inwieweit ein alternativer Standort in Frage kommt. Das Vorhaben gegen den erklärten Willen einer Mehrheit - so es tatsächlich eine ist - durchzusetzen, wäre nicht geschickt. Die Gegner hingegen wären gut beraten, sich für Kompromiss- und Lösungsvorschläge zu öffnen, statt in grundsätzlich ablehnender Haltung zu verharren. Es geht um mehr als um den eigenen Tellerrand. s.windfuhr@volksfreund.de

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