Nicht zu fassen!

Was sich bei Gemeinderats-Sitzungen in Trassem abspielt, ist jenseits von Gut und Böse. In keinem anderen Rat der Verbandsgemeinde gehen die Mitglieder in dieser Art miteinander um. Wer zu Beginn der jüngsten Sitzung die (berechtigte) Hoffnung hatte, die Ratsherren und -frauen hätten endlich begriffen, dass sie sich "am Riemen reißen" sollten, wenn sie wichtige Projekte ernsthaft umsetzen möchten, wurde wieder eines Besseren belehrt.

Dabei ist die "Sündenbock"-Karte keineswegs einseitig verteilt. Klar ist: Weder konstruktiv noch überzeugend ist ein Teil der Kritik aus den Reihen von FWG und SPD. Der Einwand des Ratsmitglieds etwa, das die Benutzungsordnung für die Waldhütte gerne intensiver studiert hätte - gekoppelt mit dem Hinweis auf das zeitbindende Wochenendprogramm - lässt den Beobachter an der Ernsthaftigkeit dieser Kritik zweifeln. Und Diskussionen über überplanmäßige, absolut überschaubare Ausgaben, die nach dem Haushaltsrecht durchaus nachträglich vom Rat genehmigt werden können, lassen keinen anderen Schluss zu als den, dass es dem Ratsmitglied allein ums Provozieren geht. Da in der Opposition aber derart spitzfindige Ratsmitglieder sitzen, die sich auf die Rolle der Mahner und Kontrolleure eingeschossen haben - teilweise auch berechtigte Punkte ansprechen - ist das Verhalten des Ortsbürgermeisters nicht zu verstehen. Um den Herren Paroli bieten zu können und den Boden für die ständigen, aggressiven Wortgefechte zu entziehen, wäre Wolfgang Benter gut beraten, sich vor den Sitzungen umfassend schlau zu machen. Immer wieder fällt auf, dass er auf Fragen keine eindeutigen Antworten geben kann und sich statt dessen "im Eiertanz" durchzumogeln versucht. Wenn sich in Trassem nicht grundlegend etwas an der Einstellung, am Stil und Umgang miteinander ändert, fährt dieser Rat langsam aber sicher vor die Wand. s.windfuhr@volksfreund.de

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