Bedrückte Stimmung herrschte bei der Sitzung des Stadtrates am Donnerstag im Sitzungssaal des Rathauses: Nach dem Tod von CDU-Ratsmitglied und stellvertretendem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Rahlmeyer vor zwei Wochen war dies die erste Sitzung ohne den charismatischen Kommunalpolitiker. In einer Schweigeminute gedachte der Rat Jürgen Rahlmeyer und dem ebenfalls kürzlich verstorbenen früheren Stadtratsmitglied Alwis Haas. "Obwohl es schwerfällt, müssen wir in die Tagesordnung einsteigen", leitete Jürgen Dixius über. Ausführlich ging das Stadtoberhaupt auf die vom Rat abgesegnete künftige Verkehrs- und Parkregelung am Kunohof und Am Markt ein. Obwohl in diesen Bereich lediglich Anwohner reinfahren dürften, hätten in der Vergangenheit immer stärker auch andere Autofahrer den Weg durch die engen Gassen gewählt. "Es ist nicht besonders angenehm für die Terrassen-Gäste, wenn die Auto-Abgase auf den Tellern landen", meinte Dixius. Anwohnern mit Hauptwohnsitz am Kunohof, Am Markt, am Pferdemarkt und in der Warsberger Straße sei bislang - befristet auf drei Jahre - genehmigt worden, in den ansonsten gesperrten Bereich einzufahren. Das habe aber auch dazu geführt, dass einige, die ihr Auto nur selten benutzen, Parkplätze in diesem Bereich zum Teil über mehrere Tage blockiert hätten. Nachdem bereits der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Fremdenverkehr über das Problem beraten hatte, verabschiedete der Rat folgende Neuregelungen: Die Anwesen "Hausen" und "Nikolay" erhalten eine Ausnahmegenehmigung, um das Teilstück der Graf-Siegfried-Straße, das als Einbahnstraße ausgewiesen ist, in entgegengesetzter Richtung zu befahren. Ausnahmegenehmigungen, um in den Bereich Kunohof, Pferdemarkt, Warsbergerstraße, Hewerstraße, Am Markt einzufahren, erhalten künftig ausschließlich Anwohner, die auch rechts der Leuk ihren Hauptwohnsitz haben beziehungsweise dort ein Geschäft betreiben. Die Ausnahmegenehmigungen werden nicht mehr wie bislang für drei Jahre vergeben, sondern nur noch für ein Jahr. Im Bereich Kunohof und Am Markt gilt künftig die Parkscheibenregelung. Höchstparkzeit ist dann eine Stunde, beschränkt auf die Zeit zwischen 9 und 18 Uhr. Der Parkplatz direkt neben dem Amüseum sowie an der Ecke Laurentiusberg fällt weg. Eine Ehrennadel wird die Stadt künftig an Personen verleihen, die sich besonders um Saarburg verdient gemacht haben. Dixius: "Bisher hatten wir immer nur eine selbst erstellte Urkunde und gegebenenfalls eine Medaille mit dem Motiv zur 700-Jahr-Feier. Eine Nadel mit dem Stadtwappen halte ich durchaus für angebracht." Allerdings solle "keine Inflation" betrieben werden. "Wir wollen die Auszeichnung in begrenzter Anzahl verleihen. Der Ältestenrat trifft die Auswahl." Colonel Bernard Barrera vom 16. Jägerbataillon der französischen Garnison in Saarburg wird der Erste sein, der die Ehrennadel erhält. Ein weiterer Bericht aus dem Stadtrat folgt.