Nichts gelernt

Zum Bericht "Rücktritt des Oppositions-Chefs" (TV vom 6. April):

Einige aus der vermeintlichen Machthaberkiste haben scheinbar aus der Vergangenheit nichts gelernt; so Verbandsbürgermeister Günter Scharz und sein Parteifreund Richard Groß. Wenn Scharz Demokratie sagt, verbindet er damit offensichtlich Leibeigenschaft und Gutsherren-Denken. Wie sonst lässt sich sein Vorstoß erklären, seinen Parteifreund zu bitten, einem seiner Mitarbeiter den Mund zu verbieten? Sowohl der eine als auch der andere können sich - wenn man die Zeitung aufschlägt - nicht oft genug mit verdienten ehrenamtlichen Tätigkeiten ablichten lassen. Handelt es sich jedoch um Personen, die nicht in ihren Chor - so wie Herr Zehren - einstimmen, wird diesen aufs Übelste bis hin zu Grundrechtseinschränkungen mit Ewigkeitsgarantie nachgestellt. Nachstellungen, die wahrscheinlich Auswirkungen bis in die Privatsphäre des Betroffenen mit sich bringen. Damit das Grundrecht der freien Meinungsäußerung auch weiterhin gewährleistet ist, muss solchen Umtrieben Einhalt geboten werden. Da es sich bei Herrn Scharz' Vorgehen offensichtlich um eine Charaktereigenschaft handelt, ist bei ihm wohl kaum eine Einstellungsänderung zu erwarten. Als Träger eines imperativen, eines wählerabhängigen Mandats, hat somit ausschließlich der Wähler die Möglichkeit, die fest verankerten Seilschaften zu trennen. Aloys Görres, Konz

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