20-Jähriger erliegt Tumorerkrankung Sein Kampf ist zu Ende: Die Region trauert um Nick Heinsdorf

Trittenheim · An seinem Schicksal nahmen viele Menschen Anteil und kämpften mit ihm gegen einen Gehirntumor. Am Ende erfolglos. Der 20-jährige Trittenheimer ist seiner schweren Krankheit vor wenigen Tagen erlegen. Wie die Erinnerung an Nick jetzt weiterleben soll.

 Touren wie kurz vor dem Ausbruch seiner schweren Krankheit Mitte 2019 ins Münchner Olympiastadion (Bild) oder noch vor ein paar Monaten nach Hamburg ins Millerntorstadion machten Nick Heinsdorf Spaß. Ein Gehirntumor riss ihn mitten aus dem Leben.

Touren wie kurz vor dem Ausbruch seiner schweren Krankheit Mitte 2019 ins Münchner Olympiastadion (Bild) oder noch vor ein paar Monaten nach Hamburg ins Millerntorstadion machten Nick Heinsdorf Spaß. Ein Gehirntumor riss ihn mitten aus dem Leben.

Foto: Trierischer Volksfreund/Privat

Mit aller Macht stemmte er sich gegen die heimtückische Krankheit. Nun hat Nick Heinsdorf den Kampf doch verloren. „Friedlich und im Kreise der Familie“, so Vater Uwe, sei sein Sohn am vergangenen Sonntag verstorben – mit gerade einmal 20 Jahren. Im Sommer 2019 war beim jungen Mann aus Trittenheim (Kreis Trier-Saarburg), der vorm Abitur stand und sein Leben noch vor sich hatte, ein Tumor im Stammhirn festgestellt worden. Einige Monate später, kurz vor Weihnachten, gingen die Heinsdorfs mit dieser Hiobsbotschaft an die Öffentlichkeit. Sie baten um Spenden für ein teures Medikament aus den USA und eine Therapie in der Schweiz. Dieser Aufruf stieß in der gesamten Region auf eine enorme  Resonanz und machte Nick viel Mut.

„Es war unfassbar, wer sich alles über viele Monate hinweg für Nick engagiert hat. Ob Vereine, Schulen, Firmen, Privatpersonen, ob Klein oder Groß: Selbst Menschen, die wir zuvor überhaupt nicht kannten und weiter weg wohnen, haben ein großes Herz gezeigt, und zahlreiche Benefizaktionen gestartet“, berichtet Uwe Heinsdorf dankbar. Bis zuletzt habe ein Grundschüler so etwa jeden Monat fünf Euro überwiesen, von anderen Spendern seien gleich mehrere Tausend Euro gekommen: Das Geld half den Heinsdorfs, alles zu versuchen, damit Nick die schwere Krankheit besiegt.

Die Behandlung schlug zwischenzeitlich an, der Tumor wurde kleiner. Aber es gab auch immer wieder Rückschläge – ein fortwährender Kampf mit Höhen und Tiefen.

So schwer die Zeit war, habe es auch gute Tage gegeben: Nicks Augen glänzten, als ihm im vergangenen Oktober sein großer Wunsch erfüllt wurde, einmal das Fußballstadion des Kultclubs FC St. Pauli am Hamburger Millerntor zu besuchen. „Das hat ihn total fasziniert. Seitdem war er sogar Pauli-Fan“, sagt Uwe Heinsdorf.

Die Familie und der Freundeskreis seien in der so schweren Zeit noch enger zusammengerückt. Rührend habe sich Max (18) um seinen älteren Bruder gekümmert. „Er ist in dieser Phase erwachsen geworden“, merkt der Vater durchaus mit Stolz an.

Fünf bis neun Monate sei die Lebenserwartung normalerweise bei Tumoren, wie Nick ihn in sich trug. „Durch seinen großartigen Kampfgeist, aber auch die riesige Solidaritätswelle sind immerhin fast zwei Jahre daraus geworden.“

Die Erinnerung an einen lebensfrohen jungen Mann, der so gerne unter den Leuten war und der noch so viele Pläne hatte, ist jenen, die ihn kannten, auch für die Zukunft nicht zu nehmen. Nicks Familie hat zudem vor, eine Stiftung oder einen Verein mit seinem Namen zu gründen – um so Menschen, die in vergleichbaren Nöten stecken, ideellen und finanziellen Rückhalt zu geben.

Der Trauergottesdienst für Nick findet am Samstag, 29. Mai, im engeren Familienkreis statt. Die Beerdigung (unter Einhaltung der zu diesem Zeitpunkt gültigen Corona-Regeln) ist ab 11.30 Uhr auf dem Friedhof von Trittenheim vorgesehen.

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