Naturschutzprojekt Wie wieder mehr Steinkäuze in den Kreis Trier-Saarburg finden sollen

Gusenburg · Die Kreisverwaltung hat gemeinsam mit dem Nabu Region Trier und der Streuobstinitiative Gusenburg rund um die Ortsgemeinde Nistkästen angebracht. Auch das Streuobstwiesenprojekt der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ unterstützt den Artenschutz.

 Ein Nistkasten hängt im Streuobstbaum.

Ein Nistkasten hängt im Streuobstbaum.

Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Der Steinkauz ist eine stark gefährdete Tierart, die nur noch selten in Rheinland-Pfalz beobachtet werden kann. Rund um Hermeskeil wurde diese kleine, kurzschwänzige Eulenart in den vergangenen Jahren wieder gehört und auch gesehen. Um die Steinkäuze zu schützen und ihre Population in der Region zu stärken, hat die Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Nabu Region Trier und der Streuobstinitiative Gusenburg rund um die Ortsgemeinde Nistkästen angebracht. 

„Im Rahmen des Streuobstwiesenprojektes der Stiftung ‚Zukunft in Trier-Saarburg‘ sind wir froh, den Artenschutz auch auf diese Weise zu unterstützen“, so Dr. Cornelia Pfabel von der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises. „Schon bei der Bewerbung des Projektes haben wir herausgestellt, dass Streuobstwiesen wertvolle Biotope sind, die zahlreichen Lebewesen ein Zuhause bieten.“

Insgesamt stehen für den Erhalt und die Pflege der teilnehmenden Flächen rund 250 000 Euro für die kommenden Jahre über die Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ zur Verfügung. 

Streuobstwiesen und Steinkäuze – wo ist da der Zusammenhang? Der bevorzugte Lebensraum des Steinkauzes ist ein offenes Gelände mit einem großen Angebot an Bruthöhlen, die häufig in alten Streuobstbäumen zu finden sind. Da er seine Beute wie kleine Säugetiere, Regenwürmer, Insekten, Reptilien und Amphibien am Boden jagt, ist er das ganze Jahr auf Flächen mit niedriger Vegetation angewiesen. Streuobstwiesen, die regelmäßig gemäht werden, bieten hierfür ideale Voraussetzungen. 

Zunehmend wird der Lebensraum des Steinkauzes immer kleiner. Die Gründe sind vielfältig: Rodung alter Obstbaumbestände, Renovierung von alten landwirtschaftlichen Gebäuden und die zunehmende Bebauung. „Der Nabu Region Trier engagiert sich für den Erhalt besonders wertvoller Flächen, um den Lebensraum für den Steinkauz zu sichern. Dazu gehören auch die Pflege und der Erhalt alter Streuobstwiesen. Aus diesem Grund unterstützen wir das Projekt“, so Jürgen Paul Lorenzen vom Nabu Region Trier. 

Rund um Gusenburg in der Verbandsgemeinde Hermeskeil gibt es noch einige geeignete Flächen. Der Erhalt der dortigen Bäume ist vor allem der Streuobstinitiative Gusenburg zu verdanken, die vor rund zehn Jahren begonnen hat, alte Obstbäume zu pflegen. Mittlerweile werden auch regionaltypische Sorten neu gepflanzt, unterstützt durch die Ortsgemeinde. Da die Bäume genug Abstand zum Wohngebiet und zum angrenzenden Wald hätten, sind sie laut Nabu Region Trier und der Kreisverwaltung sehr gut für das Projekt geeignet. „Wir hoffen, dass sich so wieder mehr Steinkäuze ansiedeln und brüten“, so Pfabel.

 Eine Gruppe von Naturschützern hat Nistkästen aufgehängt. Unser Foto zeigt (von links): Susanne Lorenzen, Andrea Kupfer (beide Nabu Region Trier), Ludwig Giebel (Streuobstinitiative Gusenburg), Wilhelm Großmann (Gemeindearbeiter Gusenburg), Dr. Cornelia Pfabel (Untere Naturschutzbehörde, Kreisverwaltung Trier-Saarburg), Jürgen Paul Lorenzen (Nabu Region Trier) und Josef Schuh (Streuobstinitiative Gusenburg).

Eine Gruppe von Naturschützern hat Nistkästen aufgehängt. Unser Foto zeigt (von links): Susanne Lorenzen, Andrea Kupfer (beide Nabu Region Trier), Ludwig Giebel (Streuobstinitiative Gusenburg), Wilhelm Großmann (Gemeindearbeiter Gusenburg), Dr. Cornelia Pfabel (Untere Naturschutzbehörde, Kreisverwaltung Trier-Saarburg), Jürgen Paul Lorenzen (Nabu Region Trier) und Josef Schuh (Streuobstinitiative Gusenburg).

Foto: Kreisverwaltung Trier-Saarburg

Weitere Informationen zum Projekt und zum Steinkauz unter www.trier-saarburg.de/streuobstwiese

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort