Ortsentwicklung In Nittel soll viel gebaut werden

Konz · Trotz hoher Ausgaben legt die Ortsgemeinde einen soliden Haushalt vor und nimmt neue Projekte in Angriff. Ein Überblick über anstehende Investitionen.

 In Nittel stehen einige Bauplanungen an, unter anderem eine Erweiterung des Baugebiets Wiesengraben.

In Nittel stehen einige Bauplanungen an, unter anderem eine Erweiterung des Baugebiets Wiesengraben.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Der Nitteler Ortsbürgermeister Peter Leo Hein ist ein
besonnener Mann. Deshalb beklagt er sich nicht über die pandemiebedingten   Belastungen und eine Netto-Neuverschuldung von rund
945 000 Euro. Stattdessen versucht er, mit den vorhandenen Mitteln die von der Ortsgemeinde geforderten Leistungen, wie Kindergartensanierung oder Straßenbau, zu stemmen.

Dabei verhehlt Hein nicht, dass es, wie von einigen Verwaltungsgerichten schon gefordert, dringend eine Neuausrichtung des kommunalen Finanzausgleiches geben sollte. Bund und Länder seien hier in der Pflicht, sagt er anlässlich der jüngsten Ratssitzung am Mittwoch im Bürgerhaus der Obermosel-Gemeinde.

Durch den Lockdown ist der besonders für Nittel so wichtige Tourismus zum Erliegen gekommen. Die rechnerische Pro-Kopf-Verschuldung beträgt für jeden der 2660 Bürger mittlerweile 3100 Euro, das sind in Summe rund 8,25 Millionen. Dennoch sind im vorgelegten und mit 13 Ja- und vier Neinstimmen der Wählerliste Kimmer verabschiedeten Doppelhaushalt 2021/22 hohe Investitionen vorgesehen.

400 000 Euro werden 2022 in die Erweiterung des Baugebietes Wiesengraben fließen. Diese Investition soll aber wegen des hohen Bedarfs an Bauplätzen in der Luxemburger Peripherie schnell wieder Gewinn in die Gemeindekasse spülen.

Ebenfalls 400 000 Euro sind für den Neubau eines Bauhofes eingestellt. Das bisher genutzte Gebäude der Feuerwehr wird wegen der Neuanschaffung eines Löschfahrzeuges nun von der Wehr selbst benötigt. Hier kann sich Bürgermeister Hein jedoch auch die Pacht oder den Kauf einer passenden Immobilie vorstellen, er „habe schon etwas in Aussicht“, sagt er.

123 000 Euro sind für die Sanierung der Kindertagesstätte nach Wechsel der Bauträgerschaft vorgesehen. Für den Ausbau und die Erschließung von Straßen und Anlagen sind     205 000 Euro veranschlagt. Die Maßnahme zur Gestaltung des Dorfplatzes im Ortsteil Köllig steht mit 180 000 Euro zu Buche. Noch einmal fast 400 000 Euro kostet die Sanierung von Wirtschaftswegen, die durch die Unwetter im Frühjahr 2018 zerstört worden waren. Insgesamt werden so im Investitionshaushalt rund 2 Millionen Euro bewegt. Trotz der Pandemie belässt der Rat die Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer (Einnahmen 510 000 Euro) bei mit den Nachbargemeinden vergleichbaren 350 beziehungsweise 450 Prozent.

Nachdem es ein jahrelanges Hickhack um die Ansiedlung eines großen Supermarktes zwischen den Gemeinden Wincheringen und Nittel gegeben hatte (der TV berichtete), ist nun die Entscheidung für die Ansiedlung eines Edeka-Marktes unterhalb des Wincheringer Stadtteiles Auf Mont gefallen. Jetzt erneuert der Nitteler Ortsgemeinderat auf Wunsch der Nachbargemeinde seine bereits 2017 gegebene Zustimmung zu dieser Planung. Damit scheint auch der genehmigungsrechtliche Zwist beigelegt.

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