Noch ein erträgliches Minus unter dem Strich

Kanzem · Der Ortsgemeinderat Kanzem hat den Doppelhaushalt 2014/2015 beschlossen. Wieder einmal bleibt die Haushaltsplanung in den kommenden zwei Jahren im Minus. Entsprechend zurückhaltend geben die Kanzemer sich bei den geplanten Investitionen.

Kanzem. Es war ein Doppelhaushalt ohne Überraschungen und ohne große Investitionen, der dem Kanzemer Ortsgemeinderat zur Entscheidung vorlag. "Ich will gleich vorausschicken, dass uns auch 2014/2015 kein Ausgleich gelingen wird", eröffnete Ortsbürgermeister Dirk Burdjak die Debatte. Der Gemeinde bleibe unterm Strich für 2014 ein Minus von rund 142 000 Euro und für 2015 von rund 135 000 Euro. Beruhigende Worte folgten vom ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Konz, Joachim Weber: "Mit Blick auf die umliegenden Ortsgemeinden befindet sich Kanzem mit diesem Haushalt in guter Gesellschaft. Auch denen gelingt kein Ausgleich, wobei Kanzem für 2014/2015 sogar noch ein verhältnismäßig geringes Minus ausweist."
Dies sei, so die Ratsmitglieder, auch das Ergebnis der sparsamen Ausgabenpolitik der vergangenen Jahre. Und die soll fortgesetzt werden: Für 2014 sind aus Krediten finanzierte Investitionen von 52 000 Euro eingeplant. Größte Posten sind der Bau einer Solaranlage auf dem Sportplatzgebäude (15 000 Euro) und eine Brunnenbohrung zur Bewässerung des Platzes (10 000 Euro) sowie die Planungskosten für die Sanierung des Bürgerhauses mit barrierefreiem Ausbau.
Für 2015 stehen Investitionen von 112 000 Euro an - ebenfalls über Kredite zu finanzieren. Den Schwerpunkt bildet 2015 die Bürgerhaussanierung mit 100 000 Euro. Ohne größere Debatte wurde der Doppelhaushalt einstimmig beschlossen.
Den Forstwirtschaftsplan 2014 erläuterte Revierförster Waldemar Thelen. Er weist ein kleines Plus von 370 Euro aus. Das Problem ist laut Thelen der Dauerregen in diesem Winter. Durch die total aufgeweichten Böden könne das 2013 geschlagene Holz nicht verkauft und abtransportiert werden. "Das ist eine Abwägung - entweder wir lassen das Holz vorerst liegen und riskieren Wertverlust, oder wir transportieren es ab und ruinieren unsere Wirtschaftswege." Zunächst solle man abwarten. Von dem Vorschlag, im Forst eine Weihnachtsbaumkultur anzulegen, riet der Experte ab. Thelen: "Das ist eine langwierige Geschichte, die man großen, spezialisierten Baumschulen überlassen sollte." Auch sie verdienten höchstens einen Euro pro Baum. Einstimmig stimmte der Rat dem Forstwirtschaftsplan zu. Ebenfalls ein einstimmiges Ja gab es für einen Sachkostenzuschuss von 3400 Euro an die Kita Wiltingen. f.k.
Extra

Der gemeindeeigene Parkplatz mit rund 20 Stellplätzen werde mit fünf Euro Gebühr pro Monat deutlich zu niedrig angeboten, wurde aus dem Rat reklamiert. Angesichts der knappen Finanzen der Gemeinde wäre eine Anhebung sinnvoll. Ortschef Dirk Burdjak wies darauf hin, dass diese Stellflächen für die Bewohner des dicht bebauten Ortskerns wichtig seien. Burdjak: "Die Leute sind darauf angewiesen. Daher sollte man eine Preisanpassung behutsam angehen." Über eine Erhöhung von fünf auf zehn Euro könne man aber nachdenken. Man werde in einer der nächsten Sitzungen auf das Thema zurückkommen. f.k.

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