Konz. (LH) Entbehrungsreich und bescheiden hat Maria Flack die meiste Zeit ihres nunmehr 103 Jahre alten Erdendaseins gelebt. Dass dies so war, haben die Umstände mit zwei Weltkriegen zwangsweise mit sich gebracht. Reisen etwa hat die Jubilarin nie kennen gelernt, lässt man die Flucht aus Oberschlesien (heute Polen) einmal außer Acht. Ein Honigschlecken war dies ohnehin nicht. Maria Flack hat alle nahen Angehörigen überlebt, ihre zehn Geschwister, ihren Ehemann (ein Bergmann) und auch die beiden Kinder - ein ganz schwerer Schicksalsschlag. Bis ins hohe Alter lebte die Jubilarin bei einem ihrer Enkel. Mit 96 Jahren zog sie dann ins Konzer Seniorenhaus "Zur Buche". Die Beine wollen nicht mehr so richtig, und das Sprechen fällt der sonst rüstigen Jubilarin zuweilen schwer. Aber da sind ja noch Altenpfleger Carsten Fürst und seine engagierten Kolleginnen und Kollegen, die sich fürsorglich um die älteste Konzer Bürgerin kümmern. Bei der geliebten Gartenarbeit schöpfte Maria Flack immer wieder neuen Lebensmut. Und wenn sie heute etwas weniger spricht als früher, so spielt sie dafür noch gerne Mundharmonika, manchmal bis zu einer Stunde am Stück. "Ein gutes Atemtraining", sagt Altenpfleger Carsten Fürst. Zum Geburtstag gab es neben vielen Besuchen eine riesige Torte mit Kerzen und Marzipanrosen als Verzierung. Nahezu alle Bewohner und Mitarbeiter im Haus haben Anteil an dem hohen Geburtstag genommen, sagt Ulrike Hilgers von der Verwaltung. "Die Torte muss ihr sehr gut geschmeckt haben, denn Frau Flack hat immerhin zwei Stücke gegessen", sagt Fürst. Immer dicht bei der Jubilarin steht ein Foto, auf dem sie einen Ur-Ur-Enkel im Arm hält. Da sei sie ja in bester Gesellschaft, sagte eine Mitbewohnerin am Geburtstag von Maria Flack, die das biblische Alter von 102 Jahren erreicht.