Noch kein Funkkontakt zum schnellen Netz

Wincheringen/Merzkirchen/Palzem/Saarburg · Eine Grundversorgung in Sachen DSL, das wollte die Verbandsgemeinde Saarburg noch in diesem Jahr realisieren. Nun ist das Jahr fast zu Ende, der Anschluss steht aber noch nicht. Doch Verwaltung und Anbieter sind zuversichtlich: Nachdem das Material nun vor Ort ist, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Verbindung steht. Und eine des Wetters.

 Am Sendemast auf dem Schodener Berg werden die Antennen und Gegenstellen für das schnelle Internet montiert. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Am Sendemast auf dem Schodener Berg werden die Antennen und Gegenstellen für das schnelle Internet montiert. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Wincheringen/Merzkirchen/Palzem/Saarburg. Leo Holbach, Ortsbürgermeister von Wincheringen, bringt es auf den Punkt: "Das ist entscheidend für Leute, ob sie ein Haus kaufen oder nicht." Er meint die Versorgung mit schnellem Internet, also mit DSL. Ähnliches weiß der Palzemer Ortsbürgermeister Florian Wagner zu berichten. "Die Leute sagen mir mit Recht, du verkaufst uns eine schöne Baustelle, und wir haben hier noch nicht einmal einen Internetanschluss." Denn beispielsweise in Kreuzweiler gibt es stellenweise überhaupt keine Verbindung.
Die Verbandsgemeinde Saarburg hatte zu Beginn des Jahres eine Initiative für den DSL-Ausbau gestartet (der TV berichtete). Bis Ende des Jahres, so der Plan, sollte auch in den bisher unterversorgten Gebieten die Möglichkeit bestehen, Anschluss ans schnelle Internet zu haben. Diese Gebiete liegen vor allem auf dem Saargau. Für den Ausbau von Funk-DSL gab es eine 90-Prozent-Förderung des Landes im Rahmen der Breitbandinitiative. Dadurch waren die Kosten für die jeweiligen Ortsgemeinden vergleichsweise gering. Nun ist das Jahr fast zu Ende. Die Funkverbindung steht aber noch nicht. Und die Ortschefs bedauern diese Situation. Auch, weil sie ihren Bürgern selbst nicht sagen können, wann der Anschluss steht.
Antenne mit Lieferschwierigkeiten


Nun tut sich aber doch etwas. Das bestätigt die VG-Verwaltung. "Aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Antennenmasten und Gegenstellen kam es zu Verzögerungen bei der Umsetzung der Funkversorgung", teilt Dietmar Becker mit, der bei der Verwaltung für das Projekt zuständig ist. Die Lieferung sei inzwischen angekommen. "Zurzeit werden zehn Gegenstellen programmiert, dann am SWR-Mast in Schoden in 170 Metern Höhe installiert und ausgerichtet", so Becker weiter. Gegenstellen geben das Signal weiter an die Antennen.
Horst Henken, der Geschäftsführer der Firma Telecab, die die Funklösung anbietet, bestätigt die Verzögerungen. "Das war eine Verkettung mehrerer Umstände", sagt Henken. "Erst hat es mit den Verträgen für die Standorte länger gedauert, dadurch konnten wir das Material später bestellen, und dann gab es auch noch diese Lieferschwierigkeiten."
Das Material kommt aus Israel. "Der Hersteller ist der mit der größten Erfahrung", sagt Henken. Nun sei alles vor Ort, Verteiler seien schon aufgebaut. Einzig verbliebener Hindernisgrund für den endgültigen Startschuss: das Wetter. "Dort, wo die Gegenstelle auf den Funkmast gesetzt wird, befindet man sich auf 700 Metern über dem Meeresspiegel. Da weht es ganz schön", sagt Henken. Die Sicherheit müsse gewährleistet sein. Es sei aber kurzfristig möglich, alles anzuschließen, sobald das Wetter mitspielt. "Die Leute können sich schon anmelden, dann ist der Funkkontakt sofort da, sobald alles angeschlossen ist", sagt Henken.
Die VG-Verwaltung geht derzeit davon aus, dass in Kahren, Kastel-Staadt, Kirf, Meurich, Mannebach, Kümmern, Merzkirchen, Portz, Kelsen und Taben-Rodt Mitte Januar die Funkverbindung steht. "In Kürze werden noch Antennen zur Versorgung von Krutweiler, Beuren, Hamm und Söst errichtet; die Funkversorgung liegt dann dort ebenfalls vor", sagt Becker. "Die restlichen Arbeiten in Dittlingen und der Ortsgemeinde Palzem folgen umgehend Anfang 2012." Sobald die Funkversorgung vorliegt, lädt die VG zu Informationsveranstaltungen vor Ort ein.Extra

Auch in Irsch und Serrig warten die Bürger auf ihren DSL-Anschluss. Dort verlegt die saarländische Firma Inexio Glasfaserleitungen. In beiden Orten warten die Bürger schon länger, und in beiden Orten wurden sie bereits auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet (der TV berichtete). Erst gab es Verzögerungen in Irsch, weil die Tiefbaufirmen so viele Aufträge hatten, dass sie nicht hinterherkamen, dann in Serrig. Dort lag es an einer noch ausstehenden Genehmigung der Deutschen Bahn, dass das Unternehmen die Gleise unterqueren darf, um die Leitungen von der bestehenden Trasse in den Ort zu verlegen. Wie die VG-Verwaltung mitteilt, sollte die Genehmigung der Bahn noch in der Woche vor Weihnachten erteilt worden sein. Sofern kein starker Frost kommt, soll Mitte Januar mit dem Ausbau begonnen werden. Für Irsch liegt der Verwaltung der Antrag für den Straßenaufbruch vor. jka

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