Norma-Markt in Hochwald-Gemeinde Zerf kann kommen

Zerf · Die Eröffnung eines Norma-Markts in Zerf (Kreis Trier-Saarburg) wird immer wahrscheinlicher: Der Gemeinderat hat am Montagabend mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet am Kreisel geändert wird und dort künftig auch Einzelhandel zugelassen ist.

 Blick auf Zerf: Im 1700-Einwohnerort wird ein neuer Ortschef gesucht. Amtsinhaber Manfred Rommelfanger hört im Sommer auf. TV-Foto: Axel Munsteiner

Blick auf Zerf: Im 1700-Einwohnerort wird ein neuer Ortschef gesucht. Amtsinhaber Manfred Rommelfanger hört im Sommer auf. TV-Foto: Axel Munsteiner

Der Protest gegen das Vorhaben hält aber an. Der Verein "Gemeinsam für Zerf" wird bei der Kommunalwahl mit einer eigenen Liste antreten.

Im seit 2008 gültigen Bebauungsplan für das Zerfer Gewerbegebiet am Kreisel war auf der noch grünen Wiese zwar die Ansiedlung von Handwerks- und Gewerbebetrieben zulässig, nicht aber Einzelhandel. Damit der Lebensmittel-Discounter Norma kommen kann, musste der Rat also den Bebauungsplan (B-Plan) für diesen Bereich ändern. Die Ratsmehrheit hatte das Projekt Norma bisher positiv gesehen. Auch am Montagabend geht dieser Punkt weitgehend geräuschlos und ohne große Debatten über die Bühne. Die Planer vom Ingenieurbüro IPB betonen noch einmal, dass Einzelhandel nur im unteren Teil des Gewerbegebiets möglich ist und dort gar kein Platz für die Ansiedlung von anderen Unternehmen außer Norma sei. Die Erschließungskosten werden auf 550.000 Euro beziffert. Für Flächen im Gewerbegebiet gebe es Anfragen von zwei Handwerksfirmen, so Ortschef Dieter Engelhardt (SPD). Die Gemeinde leitet nach der Ratsentscheidung nun das förmliche Verfahren ein, in dem die Meinung der Behörden eingeholt wird und auch die Öffentlichkeit - also Bürger - ihre Einwendungen machen können.

Erklärtes Ziel, so Engelhardt am Dienstag im Gespräch mit volksfreund.de, sei nach wie vor, dass das Verfahren bis Mai abgeschlossen wird und Norma direkt danach den Bauantrag stellen kann.

Die Gemeinde hält das Projekt für nötig. Maßgeblich für die Entscheidung seien die Aussagen des im Dezember 2013 vorgelegten Gutachtens gewesen. "Es hat uns gezeigt, dass hier in Zerf die Grundversorgung nicht ausreichend hergestellt ist", sagt Engelhardt. Ralf Koch, Inhaber des bestehenden Nah- und Gut-Geschäfts im Ort, sowie Thomas Keyser, Sprecher des Vereins "Gemeinsam für Zerf", zeigen sich enttäuscht von der Entscheidung des Rats. Sie hätten aber auch kein Umdenken erwartet. Keyser betont aber: "Unser Ziel ist es, diese Sache rückgängig zu machen. Das wird ein Kommunalwahlthema sein." Denn der Verein hat beschlossen, dass er am 25. Mai bei der Neuwahl des Zerfer Rats antreten wird. Die Kandidatenliste steht schon, ob auch ein Bürgermeister-Bewerber nominiert wird, ist laut Keyser noch offen.

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