Novalis-Ensemble brilliert im Kloster

Mit einem kurzweiligen Programm in ausgezeichneter Qualität hat sich das Bläser-Kammermusikensemble Novalis im Festsaal des Klosters Karthaus präsentiert. Die Interpretationen der Werke von Gordon Jacob, Wolfgang Amadeus Mozart, Amédeo Rasetti und Giulio Briccialdi überzeugten mehr als 100 Besucher.

 Die Mitglieder des Ensembles Novalis, Gertrud Pazen (Flöte) und Wolfgang Grandjean (Klavier), beim Konzert im Kloster Karthaus. TV-Foto: Jürgen Boie

Die Mitglieder des Ensembles Novalis, Gertrud Pazen (Flöte) und Wolfgang Grandjean (Klavier), beim Konzert im Kloster Karthaus. TV-Foto: Jürgen Boie

Konz-Karthaus. Schon die Besetzung mit Flöte, Fagott und Klavier war ungewöhnlich. Das Fagott (Klaus Risch) hatte große melodieführende Anteile, am Klavier zeigte Wolfgang Grand-jean seine Fähigkeiten als Teamplayer und Gertrud Pazen (Flöte) spielte wundervoll gelassen und trotzdem temperamentvoll.

Beinahe orchestrale Klangfülle



Höhepunkte im Zusammenwirken des Novalis-Ensembles als Bläserquintett erlebte das Publikum bei den Werken des Briten Gordon Jacob (1895 bis 1984) und des Italieners Giulio Briccialdi (1818 bis 1891). Im teilweise an Filmmusik erinnernden Bläserquintett Nr. 2 von Jacob entwickelte das Kammermusikensemble eine schon fast orchestrale Klangfülle.

Und auch beim letzten Stück des Abends, dem Quintuor op. 124 in D-Dur von Briccialdi, brillierten die fünf Musiker Gertrud Pazen (Flöte), Eva-Maria Binkle (Oboe), Dörte Form (Klarinette), Heribert Kröger (Horn), Klaus Risch (Fagott) mit Genauigkeit und Spielfreude. Lediglich im Quintett Es-Dur (KV452) von Wolfgang Amadeus Mozart fehlte ein wenig Eleganz und "Pep".

Eher auf Ablehnung stieß der Versuch, das musikalische Geschehen mit einer Leinwandprojektion zu untermalen. "Das wäre nicht nötig gewesen", war der einhellige Tenor im Publikum. Zumal die Konzentration auf das Musikereignis zwangsläufig von den wechselnden Bildern und grafischen Spielereien abgelenkt wurde.

Das Ensemble ist in seiner künstlerischen Ausdrucksweise so weit entwickelt, dass es eine Ergänzung oder Unterstützung durch optische Eindrücke überhaupt nicht benötigt. So meinte denn auch Heidrun Hansen aus Trier: "Die Bilder zur Musik in meinem Kopf entstehen von ganz allein." "Insbesondere das Trio des Italieners Amédeo Rasetti (1754 bis 1799) hat mich begeistert", meinte Christoph Dany aus Konz-Niedermennig. Der Musikgenuss sprach am Ende für sich, und das Publikum dankte mit kräftigem Beifall und suchte nach der Veranstaltung noch das Gespräch mit den Instrumentalisten. Ein wirklich schöner Kammermusikabend.

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