Konz. Der neue Haushalt der Verbandsgemeinde (VG) Konz ist ausgeglichen. Das ist eine gute Nachricht. Eine weitere gute Nachricht ist, dass die Umstellung auf die doppische Buchführung (Extra) fast ganz vollzogen ist. 600 000 Euro hat das die VG gekostet: 380 000 Euro für Personal, 90 000 Euro für Fortbildungen, 130 000 Euro für die notwendigen Computer und Programme.

500 Seiten, etwa 15 Millionen Schulden

Jetzt liegt ein 500 Seiten starkes Werk vor, das zumindest demjenigen, der ein wenig Ahnung von Buchführung hat, mehr Transparenz bietet. Aufgelistet sind jetzt unter anderem auch die etwa 15 Millionen Euro Schulden der VG - aufgeschlüsselt in einzelne Kredite, die bei verschiedenen Banken aufgenommen wurden. Für 2009 sind fast 5,5 Millionen Euro für Investitionen in 50 Projekte in der VG vorgesehen. Der größte Brocken - 2,1 Millionen Euro - ist für den ersten Abschnitt beim Neubau des Hallen- und Freibades eingeplant.

Knapp 1,3 Millionen Euro stehen für die Renaturierung von Bachläufen zur Verfügung - unter den Projekten sind der Konzer Bach zwischen Kommlingen und Niedermennig und der Maarbach in Konz-Könen. Ziel der Maßnahmen ist es, Zugriff auf die Uferflächen zu bekommen, um die Bebauung zu kontrollieren. Weitere große Investitionen gehen in die Schulen, Feuerwehren und den Sportplatz in Wiltingen.

In der Ratssitzung nahmen CDU, SPD, FWG und FDP den neuen Haushalt positiv auf und stimmten geschlossen dafür. Die drei Ratsmitglieder der Grünen stimmten gegen den Haushalt mit der Begründung, dass bestimmte Einsparmöglichkeiten nicht ausreichend umgesetzt worden seien. In ihrer Rede verwies Fraktionssprecherin Sabina Quijano in erster Linie auf das kostspielige neue Hallen- und Freibad.

Noch steht nicht fest, wie viel die Verbandsgemeinde (VG) Konz wert ist. Die Eröffnungsbilanz, die für einen doppischen Haushalt benötigt wird, reicht die Verwaltung - wie gesetzlich vorgeschrieben - im November nach. Dazu erfassen zurzeit mehrere Mitarbeiter der Verwaltung jeden Stuhl, jede Straße und jedes Gebäude, das in öffentlicher Hand ist.

Die Verbandsgemeindeumlage wurde von 36 auf 34 Prozent gesenkt. Das bedeutet, dass die einzelnen Ortsgemeinden aus den Grund- und Gewerbesteuereinnahmen prozentual weniger an die Verbandsgemeindeverwaltung abführen müssen. Absolut gesehen sind die Umlagen um 1,8 Millionen Euro von 6,4 auf 8,2 Millionen Euro angestiegen. Dass eine prozentuale Senkung möglich ist, obwohl mehr Geld abgeführt werden muss, begründet Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der VG Konz folgendermaßen: "Das hängt im Wesentlichen mit der guten Entwicklung des vergangenen Jahres zusammen." Das heißt konkret: Die Gemeinden hatten 2008 mehr Grund- und Gewerbesteuereinnahmen. Ebenfalls gesenkt wurde die Umlage von 5,3 auf 3,2 Prozent - von rund 934 000 Euro auf 780 000 Euro. Das hängt vor allem mit der Auflösung des Schulzweckverbandes Wincheringen zusammen. EXTRA Doppik: Doppik ist die Abkürzung für "Doppelte Buchführung in Kontenform". Der Haushalt ist aufgeteilt in Finanz- und Ergebnishaushalt. Der Ergebnishaushalt wird nach kaufmännischen Gesichtspunkten wie in Unternehmen erstellt und arbeitet mit Erträgen und Aufwendungen. Im Finanzhaushalt findet man die Ein- und Auszahlungen für das Haushaltsjahr. Er enthält auch Investitionen, Tilgungen und Kreditaufnahmen. Kommunen müssen eine Eröffnungsbilanz aufstellen, in der ihr Vermögen erfasst und bewertet wird. Abnutzbare Vermögen müssen flächendeckend abgeschrieben werden, Erhaltungsaufwand und Pensionsverpflichtungen in die Planungen einbezogen werden. (alf/cmk)