Nun röhrt er auch in Saarburg

SAARBURG. Hurra – auch die Saarburger haben einen: Seit kurzem röhrt es nun auch in der Burgstadt – und zwar an zentraler Stelle, gleich vor dem Rathaus. Dort steht seit wenigen Tagen der blaue Hirsch, das Logo der "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007".

Saarburgs Tierwelt ist um ein seltenes Exemplar reicher. An verkehrsreicher Stelle, im schmalen Grünstreifen vor dem Rathaus an der Graf-Siegfried-Straße, hat der blaue Hirsch nun sein Revier. Seit Weihnachten schon in Saarburg

In Saarburger Gefilden treibt sich der fast 300 Kilogramm schwere Vierbeiner nach Auskunft der Saarburger Kulturbeauftragten Anette Barth bereits seit einigen Wochen herum. "Über Weihnachten hat die Konstruktion im städtischen Bauhof gestanden, weil für den Standort vor dem Rathaus noch eine Bodenplatte produziert und montiert werden musste." In der vergangenen Woche durfte das blaue Rotwild seinen neuen Standort beziehen, an dem es bis zum Ende des Kulturhauptstadtjahres 2007 bleiben wird. Der Hirsch ist das offizielle Logo des am 9. Dezember gestarteten Groß-Ereignisses "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007". Da die Verbandsgemeinde Saarburg sich mit dem Projekt "Spiegelbilder europäischer Geschichte" beteiligt (TV vom 9. November 2006), dessen Auftakt am 21. April ist, haben die Saarburger sich um einen der begehrten Stahl-Hirsche bemüht. Alle Institutionen, Gemeinden und Städte, die Beiträge zur aktuell größten Kulturveranstaltung der Region beisteuern und einen Hirschen geordert haben, hätten auch einen bekommen, berichtet Anne Kaiffer, Pressesprecherin der "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007". Während Konz und Saarburg je einen Hirsch bekommen haben, darf sich Trier gleich mit acht Exemplaren schmücken. "Dort hat nicht allein die Stadt einen bekommen, sondern die einzelnen Institutionen, die sich beteiligen", klärt Kaiffer auf. Nun sei allerdings "Schicht im Schacht": Der Hirsch ist derzeit "ausverkauft". "Da es nach wie vor eine Nachfrage gibt, überlegen wir, die Produktion neu aufzulegen. Das ist wegen der Kosten aber noch nicht geklärt", sagt Kaiffer. Geklärt sei hingegen die Frage, warum ein Hirsch, dazu ein blauer, als Symbol für das kulturelle Großereignis "herhalten" muss. "Der Hirsch ist einfach das Tier für unsere Großregion, die zu Napoleons Zeiten noch ,département des forêts' (Wälder-Departement) hieß. Und die Farbe Blau ist die Farbe des Traumes und des Vorausschauens, was zu unserem Projekt wunderbar passt", erläutert Anne Kaiffer. Unter 100 nach der Ausschreibung eingereichten Logo-Vorschlägen hätten sich Verwaltungsrat und Direktion der "Kulturhauptstadt" für diesen Hirsch entschieden. Und an ihn hätten sich die Menschen inzwischen auch gewöhnt, glaubt Anne Kaiffer: "Am Anfang war der Hirsch nicht so beliebt, aber inzwischen haben die meisten das Logo akzeptiert und verstehen auch die Botschaft." Für die Saarburger dürfte der Anblick des absolut ungefährlichen Tieres noch etwas gewöhnungsbedürftig sein. "Ich bin schon angerufen und gefragt worden, was das denn solle", berichtet Anette Barth. Sie hat sich mit dem tierischen blauen Neu-Saarburger längst angefreundet und erklärt ihre Sympathie so: "Ein Symbol zu finden, das tatsächlich für die gesamte Großregion steht, ist unheimlich schwierig. Das musste ja schon aus der Natur kommen. Ich kann mich mit diesem Logo identifizieren und habe mich sehr gefreut, als ich den Hirsch zum ersten Mal in Saarburg gesehen habe. Das macht einfach für jeden deutlich, dass wir mit dabei sind." Dabei blickt die Kulturbeauftragte, wenn auch schmunzelnd, ein wenig neidisch zu den Nachbarn nach Konz hinüber: "Vor dem Rathaus steht der Hirsch zwar in einer guten Blickachse, aber noch besser hätte mir ein Standort wie in Konz gefallen. Aber leider haben wir keinen Kreisel..."

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