Nur Betriebe mit Experten haben Zukunft

Saarburg · Jobbörsen sind ein gutes Pflaster für berufliche Entscheidungen. Die Arbeitsagentur Trier bringt seit zehn Jahren Arbeitgeber aus Gastronomie und Hotellerie mit Bewerbern zusammen. Sieben potenzielle Arbeitgeber trafen im Saarburger Mehrgenerationenhaus auf 100 Interessenten.

 Beratungsgespräch mit Service: Natascha Hoff, Laura Olmscheid, Bianca Reiter, Marco Zandbergen und Jana Neumann (von links) bei der Branchenbörse fürs Gastronomie- und Hotelfach. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Beratungsgespräch mit Service: Natascha Hoff, Laura Olmscheid, Bianca Reiter, Marco Zandbergen und Jana Neumann (von links) bei der Branchenbörse fürs Gastronomie- und Hotelfach. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. Sandra Strupp sucht einen Ausbildungsplatz in der Gastronomie. Die 19-jährige Saarburgerin trifft bei der Hotel- und Gastronomiebörse im Mehrgenerationenhaus auf Achim Breser, Gastronomieleiter bei Möbel Martin. Die gegenseitige Information bei diesem und sechs weiteren möglichen Arbeitgebern ist Ziel der Arbeitsagentur in Trier, die solche Börsen bereits seit zehn Jahren anbietet.
"Man muss aufgeschlossen sein im Umgang mit Menschen", nennt Breser eine wichtige Qualifikation für die gesamte Branche. Sein Unternehmen sei stolz, 75 Prozent der Auszubildenden übernehmen zu können.
Dirk Melsheimer, Vizepräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) im Rheinland und Jugendbeauftragter bezeichnet das gegenseitige Kennenlernen auf Jobbörsen als enorm wichtig: "Es geht hier um eine solide Ausbildung, denn nur Betriebe mit Fachleuten haben auf Dauer eine Zukunft."
Mitarbeiter der Gastronomie- und Hotelleriebranche bräuchten auch Freizeit, hätten das Recht auf ein Familienleben, ein intaktes soziales Umfeld und eine gerechte Entlohnung, wie Menschen aus allen anderen Branchen, schreibt der Dehoga- Sprecher allen ins Stammbuch, die zwar händeringend nach Mitarbeitern suchen, ihnen aber wenig Perspektive bieten.
Auch der demografische Wandel mache der Branche durchaus zu schaffen, räumt Melsheimer ein. Knapp 100 junge Menschen suchten das Gespräch mit den Profis, die wissen, dass nur gutes Personal die Zukunft sichert.
Marco Zandbergen vom Hotel Nitteler Hof erklärt: "Es geht hier erst mal ums gegenseitige Beschnuppern. Danach folgt die offizielle Einladung zu einem Vorstellungsgespräch."
"Dennoch kam es bei dieser Börse auch schon mal zu spontanen Einstellungen", weiß der Teamleiter bei der Arbeitsagentur Trier, Hans Marx. Beide Seiten hätten halt festgestellt, dass alle Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit gegeben sind. Die Regel sei das jedoch nicht.
Durch die Lage in der Grenzregion wird eine weitere Qualifikation immer wichtiger: Fremdsprachenkenntnisse. "Das ist das Sahnehäubchen in einer Bewerbung", sagt Marx. Die Arbeitsagentur biete aber auch Weiterqualifikationen an, beispielsweise in der Nebensaison oder im Winter, wenn wenig los ist." doth

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