Nur eine Pause für die Kurzarbeit

Die positive Nachricht über das Ende der Kurzarbeit bei Siegenia-Aubi hat sich als allzu optimistisch erwiesen. Die Produktion des Beschläge-Herstellers mit Werken in Reinsfeld und Hermeskeil läuft voraussichtlich nur für etwa 14 Tage. Die Hälfte der Beschäftigten ist weiter in Kurzarbeit.

Reinsfeld/Hermeskeil. Die Nachricht hat sich rasend schnell verbreitet: Bei Siegenia-Aubi wird wieder gearbeitet. Seit voriger Woche herrscht erneut Leben in den Werken in Reinsfeld und in Hermeskeil. Der Hersteller von Fenster-Beschlägen hatte sich im Dezember gezwungen gesehen, Kurzarbeit anzumelden. Davon betroffen war auch der Firmensitz in Wilnsdorf im Siegerland. In den Hochwaldwerken waren allerdings die meisten Mitarbeiter betroffen - und zwar laut damaliger Aussage der Betriebsratsvorsitzenden Heike Michauk etwa 580 von insgesamt 620.

Dass in der Produktion nun wieder gearbeitet wird, hat in der Region daher Hoffnungen geweckt. "Wir sind natürlich froh", kommentiert Ortsbürgermeister Rainer Spies, der sich in erster Linie wünscht, "dass sich die Einkommenssituation wieder stabilisiert". Entsprechend sei dem Unternehmen daher zu wünschen, dass sich die Auftragslage nun auch halte.

Doch genau das ist nicht der Fall, wie die Nachfrage bei der Unternehmensleitung zeigt. Momentan sind laut Geschäftsführer Rolf-Bodo Brombacher zwar einige Mitarbeiter raus aus der Kurzarbeit. Aber etwa die Hälfte der Beschäftigten arbeite nach wie vor kurz.

Außerdem werde die für ein halbes Jahr beantragte Kurzarbeit voraussichtlich nur noch diese Woche unterbrochen. Und das auch nur in der Produktion und nicht in der Verwaltung.

Von der Kurzarbeit ausgenommen seien lediglich Vertriebsleute, in deren Hand es ja liegt, neue Aufträge an Land zu ziehen. Bei dem Export-Auftrag, der nun für etwa 14 Tage für Arbeit sorgt, handelt es sich laut Brombach lediglich um eine Lageraufstockung des Händlers. Vom Umfang her liege das weit unter den Planungen des Auftragsgebers.

Von einem "es geht wieder aufwärts" kann daher seiner Einschätzung nach keine Rede sein. "Wir haben nach wie vor ein stark reduziertes Programm für dieses Jahr", bremst Brombacher unangebrachte Euphorie aus.

Und nach wie vor gebe es die weltweite Krise und keine besseren Prognosen. "Und da wird sich auch nicht viel ändern in diesem Jahr", bedauert er, nicht mit positiven Nachrichten aufwarten zu können. Dafür sei der Markt einfach zu schlecht. Weltweit sehe er kein Land, das von der Krise verschont bleibe.

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