Nur selber Fliegen ist noch schöner

HERMESKEIL-ABTEI. Großes Staunen über imposante Exponate: Über 100 Fluggeräte genießen auf einer Ausstellungsfläche von 75 000 Quadratmetern den Ruhestand. Peter Junior, der Besitzer der Flugausstellung, bot den TV -Gästen eine eindrucksvolle Führung durch Europas größtes privates Flugmuseum.

 Die Douglas DC3, auch Rosinenbomber genannt, ist eines von mehr als 100 Exponaten, die die Gäste des TV -Ferienspaßes in der Flugausstellung Junior in Hermeskeil-Abtei bestaunen.Foto: Katja Krämer

Die Douglas DC3, auch Rosinenbomber genannt, ist eines von mehr als 100 Exponaten, die die Gäste des TV -Ferienspaßes in der Flugausstellung Junior in Hermeskeil-Abtei bestaunen.Foto: Katja Krämer

Heute fliegen die Menschen für zehn Euro vom Flughafen Hahn nach London. 1896 war es eine Errungenschaft, als Otto Lilienthal mit dem Gleiter, einem Segelflieger, von einem aufgeschütteten Hügel aus zehn Meter weit flog. Das nachgebaute Exponat hängt an der Decke einer der drei Hallen der Flugausstellung. Auch die Fokker DR1, mit der Manfred von Richthofen - bekannt als der Rote Baron - im Ersten Weltkrieg flog, kann im Abteier Museum bewundert werden. Die Flugausstellung bietet den Gästen einen Querschnitt durch die Luftfahrt-Technik. Während Peter Junior mit den Technik-Freaks fachsimpelt, nutzen die Kinder die Gelegenheit und steigen ins Cockpit eines Flugzeuges. Das ist das Schöne an dem Museum, dass fast alle Exponate zum Anfassen sind und genauestens begutachtet werden dürfen. Attraktionen sind ohne Zweifel die Mil Mi-6, der ehemals größte Hubschrauber der Welt, und die "Super Conny" mit der einst Konrad Adenauer nach Moskau flog, um über die Freilassung von 10 000 deutschen Kriegsgefangenen zu verhandeln. 750 Kilo wiegen die Rotoren des orangefarbenen Riesenhubschraubers, der 1996 nach einigen Schwierigkeiten und etlichen Zwischenstopps in Hermeskeil landete. Ansonsten ist die Beschaffung eines begehrten Exponates noch etwas aufwendiger. Junior: "Wir haben keine Rollbahn und müssen die Flugzeuge erst zerlegen, sie herantransportieren und wieder originalgetreu aufbauen." "Militärische Flugzeuge sind übrigens von allen Waffen entrümpelt", betont der Betreiber der Flugausstellung. Weltweit kauft Junior die Liebhaberstücke ein. "Das ist nicht ganz einfach. Man braucht vor allem viele Kontakte, kann nicht eben mal samstags im TV nachschauen", witzelt Junior, der das Museum, das sein Vater vor 30 Jahren eröffnete, seit dessen Tod leitet. Ob der im Volksmund als Rosinenbomber bekannte Kurz- und Mittelstreckentransporter oder die im Maßstab 1:6 authentisch nachgebaute Boeing 747 - die Faszination ist bei jungen und alten Besuchern zu spüren. "Es ist schön, unter dem Bauch eines Flugzeuges durchzuspazieren", sagt ein Junge. Technikfans sind begeistert von dem Jumbo, dessen Tank ein Fassungsvermögen von 196 000 Litern hat. Eines der wenigen Ausstellungsstücke, das nicht flugtauglich ist, ist die nachgebaute Concorde. Nach dem aufregenden TV -Ferienspaß-Tag nutzen die Besucher die Gelegenheit, sich im "Bord-Café" für die Heimreise zu stärken.

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