Nur während der Ferien viel zu tun

Während der Schulferien läuft es rund in den im Raum Hermeskeil von Kurzarbeit betroffenen Betrieben. Doch danach wird wohl weiterhin reduziert gearbeitet werden. Wirklich gut läuft es hingegen derzeit beim Fensterbauer Teba.

 Vier Millionen Stoßdämpfer für Premium-Fahrzeuge wie beispielsweise von Porsche oder BMW verlassen pro Jahr das Hans Bilstein Werk in Mandern. Am Arbeitsplatz von Rainer Stenzel werden Kolbenstangen aufgezogen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Vier Millionen Stoßdämpfer für Premium-Fahrzeuge wie beispielsweise von Porsche oder BMW verlassen pro Jahr das Hans Bilstein Werk in Mandern. Am Arbeitsplatz von Rainer Stenzel werden Kolbenstangen aufgezogen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil/Mandern/Reinsfeld. Seit Monaten sind viele Beschäftigte im Raum Hermeskeil von Kurzarbeit betroffen. Dass in manchen Betrieben nun wieder regulär gearbeitet wird, weckt Hoffnungen. Doch von einem Aufschwung ist die Wirtschaft weit entfernt, wie die Nachfrage bei vier großen Arbeitgebern zeigt.

Im Hans-Bilstein-Werk in Mandern, der ThyssenKrupp Bilstein Suspension GmbH, wird derzeit zwar nur bedingt kurzgearbeitet. Doch von einem Aufschwung kann keine Rede sein. Wegen der Urlaubszeit wurde ein Teil der Produktion vom August auf den Juli vorverlegt. Ab September wird daher voraussichtlich wieder kurzgearbeitet. Denn von der Abwrackprämie hat der Produzent von Stoßdämpfern für Fahrzeuge der Luxusklasse nicht profitieren können. Bei Bilstein wurde im Oktober 2008 mit Kurzarbeit begonnen, von der seit Januar das gesamte Werk betroffen ist.

Auch bei Siegenia-Aubi, in Hermeskeil und Reinsfeld ansässiger Hersteller von Fenster-Beschlägen, wird momentan nicht kurzgearbeitet. Da mehr als 80 Prozent der Produktion ins Ausland gehen, wird während der Sommerferien gearbeitet. Wegen der Urlaubszeit jedoch mit weniger Mitarbeitern, so dass es auch dort nur den Anschein einer Konjunkturbelebung hat. Das Hauptproblem für den Metall verarbeitenden Betrieb ist der infolge der Wirtschaftskrise eingebrochene Exportumsatz. Aktuellen Prognosen nach muss sich die Branche darauf einstellen, dass es frühestens 2011 wieder aufwärts geht. Die Krise macht auch vor dem Werkzeughersteller August Rüggeberg nicht Halt. Im Zweigwerk Hermeskeil wird seit April kurzgearbeitet. Aktuell mindestens vier Tage im Monat - je nach Produktionsgruppe bis zu zehn Tage im Monat. Laut Werksleiter Gerd Ackerschott wird jedoch versucht, die Kurzarbeit ausgewogen zu gestalten, so dass alle Mitarbeiter möglichst gleich betroffen seien. Seine Prognose für die Zukunft lässt hoffen: "Im Moment zeichnet es sich ab, dass wir eine Talsohle erreicht haben." Nur sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar, wann es wieder aufwärts gehe.

Nahezu optimal läuft es momentan beim Fenster-, Türen- und Wintergartenbauer Teba. "Wir haben viel zu tun", versichert Bettina Hansen-Kaub. Lediglich im Februar und März sei kurzgearbeitet worden. Doch das ist für die Branche nicht ungewöhnlich.

Dennoch klingt bei Hansen-Kaub Skepsis durch: "Wir müssen schon aufpassen - es wird immer schwieriger."

Ein Vorteil des Unternehmens sind neben dem regionalen Kundenstamm Aufträge aus dem Saarland, aus Luxemburg und der Grenzregion. Außerdem scheint mancher Hauseigentümer derzeit sein Erspartes lieber in Renovierungen anzulegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort