Ockfen: Weihbischof segnet neuen Altar von St. Valentin ein

Ockfen · Der heilige Valentin ist der Schutzpatron aller Liebenden und der Pfarrkirche in Ockfen. An seinem Namenstag hat Weihbischof Helmut Dieser in dem Gotteshaus einen neuen Altar geweiht. In dem neuen Gottestisch ist für alle sichtbar die Reliquie, ein Knochenstück, beigesetzt.

 Im Halbdunkeln entzündet Weihbischof Helmut Dieser Kerzen als Zeichen der Wundmale Jesu. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Im Halbdunkeln entzündet Weihbischof Helmut Dieser Kerzen als Zeichen der Wundmale Jesu. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ockfen. In einem feierlichen Pontifikalamt hat Weihbischof Helmut Dieser in der Pfarrkirche St. Valentin in Ockfen einen neuen Altar geweiht. Die Reliquie des heiligen Valentin, ein Knochensplitter, wurde an der Front des Altars gut sichtbar beigesetzt.
Erst beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) hatten die Kardinäle beschlossen, dass der Priester den Gläubigen nicht mehr den Rücken zukehrt, sondern die Messe ihnen zugewandt an einem freistehenden Altar zelebriert.
Die Pfarrgemeinde St. Valentin in Ockfen besorgte sich damals in Schoden einen Altartisch, dessen einzig wertvolles Teil die Reliquie ihres Heiligen war. Ansonsten machte der Altar einen ziemlich schmucklosen Eindruck.
Altar aus Schieferstein und Stahl


Seit eineinhalb Jahren war Geld für den neuen Altar mit Ambo (Lesepult) gesammelt worden. Zusammen sollte die neue Kirchenausstattung 28 000 Euro kosten. Der neue Altar ist eine Arbeit aus Schieferstein und Stahl und stammt aus der Werkstatt des Lahnsteiner Künstlers Hans Rams.
"4000 Euro fehlen uns noch", sagt der Ockfener Pastor Peter Leick. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Anne Ludwig bedankte sich bei den vielen Spendern: "Jetzt können wir den Tisch wieder nach Schoden zurückgeben."
Weihbischof Dieser, der Ockfen aus seiner Doktorandenzeit von 1992 und 1998 noch gut kennt, verglich in seiner Predigt den Altar mit einem Esstisch zu Hause, an dem sich Familie und Gäste versammeln. "Am Altar sind wir Tischgenossen Christi", sagte der Bischof.
Ein Altar mit der Reliquie sei eine Grabstätte in Anlehnung an die Grablegung Jesu, erklärt Pastor Leick. Der Ritus einer Altareinweihung ist genau vorgeschrieben und wird im Halbdunkeln durchgeführt. Auf dem neuen Altar wird heiliges Öl als Salbung aufgetragen, dann werden Kerzen als Zeichen der Wundmale Jesu entzündet und Tücher aufgelegt. Weihrauch soll das Unsichtbare der heiligen Geheimnisse symbolisch sichtbar machen.
In der Litanei sind Weihegebete und Gesänge vorgeschrieben. Erst nach der Weihe erstrahlt der Altarraum wieder mit viel Licht in vollem Glanz. Für Pastor Peter Leick war die Kirche St. Valentin nach St. Laurentius im Jahr 2005 und St. Gervasius und Protasius Irsch im Jahr 2010 bereits die dritte Altarweihe in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg.
Rund 300 Gläubige waren zu dem feierlichen Pontifikalamt gekommen, das vom Kirchenchor und dem Musikverein musikalisch gestaltet wurde. Anschließend wurde der große Tag des Heiligen Valentin im Pfarrheim mit den edlen Tropfen des Ortes gefeiert. doth
Extra

Der heilige Valentin von Terni lebte im 3. Jahrhundert nach Christus und starb wahrscheinlich im Jahr 268. Legenden erzählen, dass er als Bischof immer wieder hinaus auf die Straßen ging, um das Evangelium zu verkünden und die Menschen in ihrem Glauben zu unterstützen. Es heißt, er habe den Menschen, die vorbeikamen, bunte Blumensträuße aus seinem Klostergarten geschenkt. Den Männern der Stadt soll er empfohlen haben, doch lieber bei ihren Frauen und Kindern zu bleiben statt in den Krieg zu ziehen. Darüber sei der Kaiser so verärgert gewesen, dass er Valentin töten ließ.doth

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