Ökologie braucht ihre Zeit

KELL AM SEE. Die Ausweisung eines ökologischen Neubaugebietes, das seit 2002 im Projektkatalog verzeichnet ist, und die anfallenden Investitionsmaßnahmen im kommenden Jahr waren Hauptthemen einer sachlich geführten Ratssitzung in Kell am See.

 Idylle pur: Diese Aussicht vom ökologischen Neubaugebiet auf Kell am See erwartet die Häuslebauer.Foto: Hans Muth

Idylle pur: Diese Aussicht vom ökologischen Neubaugebiet auf Kell am See erwartet die Häuslebauer.Foto: Hans Muth

Ortsbürgermeister Markus Lehnen präsentierte sich als souveräner Ratsvorstand, der eigene Ideen einbringt und auf das Soufflieren eigener Parteifreunde verzichten kann. Das bewies er in der vergangenen Ratssitzung, die grundlegende Themen in ihren Ansätzen einer Verwirklichung näher bringen wollte.Derzeit kein Gemeinde-Bauland

Ein Problem beschäftigt den Rat sehr. Die Gemeinde kann derzeit keinen gemeindeeigenen Bauplatz anbieten. Sie beabsichtigt auf der einen Seite ein ökologisches Neubaugebiet zu erschließen, deren Vorbereitung Jahre in Anspruch nehmen kann. Auf der anderen Seite will sie Bauwilligen gerecht werden, die kurz- oder mittelfristig die Errichtung eines Wohnhauses beabsichtigen. "Ökologisch bedeutet nun mal Heizen mit erneuerbaren Energien", so Dittmar Lauer (CDU). Dieses Vorhaben brauche eine geraume Zeit, um alle Instanzen der Vorbereitung zu durchlaufen. "Wir müssen aber Baustellen kurzfristig anbieten können", warf Edgar Thielen (SPD) ein und schlug vor, zumindest eine geringe Anzahl Parzellen zu erschließen. Der Rat war sich einig, in naher Zukunft eine Lösung herbeizuführen. Doch die Planung für das ökologische Neubaugebiet auf den Gemarkungen "Lätscheskopp", "Borpadlo", "Schärtelwä" und "Stennerchen" muss forciert werden. Die CDU-Fraktion schlug deshalb vor, dass sich der Ortsbürgermeister mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) an der Fachhochschule Trier, Umweltcampus Birkenfeld, in Verbindung setzt. Er soll dort die Bedingungen ausloten und vor allem die Frage der Honorierung und die Gewährung der möglichen Landeszuschüsse stellen. Mit dieser Lösung zeigte sich die SPD-Fraktion solidarisch. Über die Vorab-Informationen dürfe jedoch nicht hinausgegangen werden.Vermarktungskonzept für Industriegebiet

Viel gibt es in der Gemeinde Kell am See in den nächsten Jahren noch zu tun. Das zeigte sich deutlich am Maßnahmenkatalog der Investitionen für 2005. Schwer zu erreichende touristische Ziele sollen begehbar gemacht werden. Wie man die Gastronomie und den Tourismus vor Ort in die künftige Radtrasse mit einbeziehen kann, darüber werden sicherlich mehrere Sitzungen entscheiden müssen. Ein Vermarktungskonzept für dass Industriegebiet "Grammert" muss her, da war sich der Rat einig. Ein neuer Schutzbelag für die Sport- und Kulturhalle sei aus hygienischen Gründen unumgänglich, so Herbert Behres (SPD), Konrektor der Regionalen Schule Kell am See/Zerf. Auch seien die Räumlichkeiten für die Jugend in der Alten Mühle zu beengt. In diesem Punkt müsse langfristig Abhilfe geschaffen werden.

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