Damflos/Neuhütten/Züsch. Der Damfloser Ortsbürgermeister Franz-Joachim Wellenberg bringt die Stimmung im Rat mit wenigen Worten auf den Punkt. Die Mitglieder stünden der Errichtung eines Nationalparks "grundsätzlich offen - aber sehr, sehr skeptisch" gegenüber. Der Rat habe, obwohl inzwischen gut informiert, die Thematik aber noch nicht erschöpfend behandelt. Als Begründung verwies er auf noch ausstehende Informationsveranstaltungen. Immer wieder hätten sich Termine verzögert. Vorliegende Unterlagen zeigten jedoch ein einheitliches Bild: "Die meisten Unterlagen, die wir bekommen haben, sprechen gegen einen Nationalpark."
Die Bereitschaft der Bürger, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ist laut Wellenberg gegeben. Die kürzliche Sitzung des Neuhüttener Rates hätten auch Damfloser verfolgt. Wie berichtet, hat sich der dortige Rat ebenfalls den Plänen der Landesregierung gegenüber offen gezeigt. Derzeit warten alle auf die Informationsveranstaltung am kommenden Montag, 26. November, im Neuhüttener Bürgerhaus. Beginn ist um 19 Uhr. Unter dem Motto "Wir sind im Dialog" werden Bürger dort Gelegenheit haben, im kleinen Kreis mit wechselnden kompetenten Gesprächspartnern Fragen zu stellen oder Anregungen einzubringen. Im Anschluss ist laut Wellenberg eine schriftliche Bürgerbefragung geplant. Alle Damfloser sollen Gelegenheit erhalten, sich für oder gegen einen Nationalpark auszusprechen. Ermöglichen sollen das Fragebogen, die an alle Häuser verteilt werden. Der Rat will dann auf Basis der ausgewerteten Daten sein Votum abgeben.
Die Entscheidung in Damflos werde im Gesamtkomplex sicher nur "ein Mosaiksteinchen" sein, sagte ein Ratsmitglied. Doch in ihren bisherigen Gesprächen habe sich gezeigt, dass die gesamte Bandbreite der Meinungsskala von absolut dafür bis total dagegen im Gremium vertreten sei. Bisher noch nicht grundsätzlich positioniert zum Thema Nationalpark hat sich Züsch. Die Gemeinde wäre ebenfalls von dem geplanten Schutzgebiet im Hochwald unmittelbar betroffen. urs