Oft besser als die Großen

Zwei Tage lang stand Konz-Könen im Zeichen der Feuerwehr: Mehr als 200 Feuerwehrleute von 22 Wehren und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks waren Gäste beim Florianstag. Höhepunkt war die Jahresübung der Jugendfeuerwehren aus der VG Konz.

Konz-Könen. Kurz nach 14.30 Uhr gaben die beiden Könener Feuer-Sirenen Alarm. Dann kam über Funk eine ebenso knappe wie präzise Anweisung an die im "Bereitstellungsraum" wartenden Jugendfeuerwehren: "Einsatz, Wohnhausbrand am Friedhof." Ein paar Sekunden später rückten die ersten Fahrzeuge mit Martinshorn und Blaulicht an. Und dann lief alles blitzartig und schulmäßig ab: absitzen, Einweisung, Gerät abladen und (so weit nötig) aufbauen, Tragkraftspritzen zum Pool schleppen, Motoren anwerfen, Schläuche ausrollen und verbinden und dann, unter der Anleitung erfahrener Ausbilder: Angriff.Dass die Löschwasserstrahlen nicht gegen Wände, Fenster oder das Dach des Übungsobjekts gerichtet wurden, tat der Einsatzfreude des Feuerwehrnachwuchses aus Wiltingen, Pellingen, Oberbillig und Tawern keinen Abbruch. Ihr Selbstbewusstsein drückten die jungen Brandbekämpfer mit einem Aufkleber am Heck eines Geräte-Anhängers aus: "Oft besser als die Großen: Jugendfeuerwehr."Tatsächlich stellte Brandmeister Ralf Kieslich, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Könen, nach dem Ende der ungefähr halbstündigen Übung fest: "Das hat alles zu unserer Zufriedenheit geklappt. Die jungen Leute sind mit wahrem Feuereifer dabei. Und genau diesen Nachwuchs brauchen wir." Seine Begeisterung konnten auch zwei kleine Pannen nicht trüben: Einmal mühte sich der Nachwuchs vergebens mit einem Verteilerstück für das Löschwasser ab und stellte schließlich fest: "Das ist kaputt." Zum anderen nahm eine ältere Tragkraftspritze nur äußerst widerwillig ihren Betrieb auf. Der Florianstag hatte am Samstag mit einer Abendmesse begonnen, der die Versteigerung des Maibaums folgte. Sie erbrachte 156 Euro, die der Trier er Villa Kunterbunt gespendet werden.Am Sonntagvormittag zog eine kleine Ausstellung interessanter Fahrzeuge die Blicke auf sich: Das Technische Hilfswerk (THW) Saarburg war mit einem gut bestückten Einsatzwagen angerückt, und die Freiwillige Feuerwehr Zerf war mit einem "Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug" gekommen. Das HLF 2016 genannte Sonderfahrzeug hat fast alles an Bord, was Feuerwehrleute bei Hilfe- und Rettungseinsätzen brauchen. Brandmeister Kieslich: "So etwas würde unserer Feuerwehr auch gut stehen." Und sein Zerfer Kollege Günter Hennen: "Das gönnen wir euch natürlich. Aber mindestens 250 000 Euro sind schon ein dicker Brocken." Da bleibt vorerst nur das Prinzip Hoffnung.Von der zumindest vorläufigen Unerfüllbarkeit des Wunsches lenkte am Sonntag die Winzerkapelle "Harmonie" Könen ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort