Ohne Fleiß kein Preis

LONGUICH. 2004 wird für Longuich ein besonderes Jahr. Dann werden sich sogar bundesweit die Augen auf die Moselgemeinde richten.

Zahlreiche herausragende Platzierungen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft" belegen, dass die Gemeinde Longuich-Kirsch auf dem richtigen Weg ist. Nun streben die Verantwortlichen den Vergleich auf Bundesebene an. Für die beiden zusammengewachsenen Orte Longuich und Kirsch sind solche Siege keine Seltenheit mehr. Bereits drei Mal errangen sie auf Landesebene den ersten Platz. Doch dabei bewahrheitet sich auch wieder ein altes Sprichwort: "Ohne Fleiß kein Preis." Fleiß haben die Longuich-Kirscher in den vergangenen Jahren immer gezeigt, wenn es um die Verschönerung ihres Ortes ging. Ortsbürgermeister Josef Schmitt: "Unser Ort ist zwar kein Museum, aber wir haben viel zu zeigen." Longuich hat eine große Anzahl gut erhaltener und Ortsbild prägender Bausubstanz. Hinzu kommt eine überdurchschnittliche Durchgrünung der Gemeinde. Zur dauerhaften Erhaltung des moseltypischen Dorfcharakters im historisch gewachsenen Ortsbereich ist angedacht, eine Gestaltungssatzung zu erlassen. Bei der Erstellung des Bebauungsplanes "Zwischen den Ortsteilen" wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Festlegungen regionaltypisches Bauen fordern. So wird denn auch der Umbau der beiden alten Schulen zu Dorfgemeinschafts-Häusern diesen Kriterien genügen.Kunsthistorisch und regionaltypisch

So ist es auch kein Wunder, wenn ein Dorf Geschichten erzählt und zu einem Rundgang einlädt. Dabei können kunsthistorisch herausragende Gebäude, aber auch regionaltypische Bauernhaus-Formen entdeckt werden. Liebe zum Detail, handwerkliches Geschick und reiche Tradition zeigen sich in vielen Beispielen. Zu bewundern sind aber auch geheimnisvolle Mauern um Bauerngärten, kunstvoll geschmiedete Gitter, geschnitzte Haustüren oder behauene Sandtsteine. "Im kommenden Jahr werden wir uns nochmal besonders anstrengen", erzählt Schmitt. Denn neben der Teilnahme am Bundesentscheid "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft" kommt 2004 eine weitere Herausforderung auf die Gemeinde zu. Schmitt: "Die römische Villa ist für die Landesgartenschau in Trier als Außenstelle ausgewählt worden." Dort soll den Gästen der Weinbau von der Römerzeit bis heute - einschließlich der Möglichkeit zur Verkostung von Weinen in den Winzerbetrieben - veranschaulicht werden. Vor Jahren war der Badetrakt einer aus dem Ende des zweiten Jahrhunderts stammenden prachtvollen Landvilla in den Longuicher Weinbergen ausgegraben und teilweise rekonstruiert worden. Die Anlage mit den verschiedenen Bädern, einem Feuerungsraum und angedeuteten Säulengängen um einem größeren Innenhof umfasst einen Komplex von 110 mal 28 Metern. Über 171 000 Euro sollen nochmals in die einstige Römervilla investiert werden, um sie als Außenstelle der Landesgartenschau präsentieren zu können (der TV berichtete). Damit soll aber auch die Attraktivität der Villa erhöht und die Voraussetzungen geschaffen werden, um größere Besucherzahlen verkraften zu können.

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