Orgel trifft bildende Kunst: Abschlusskonzert in St. Nikolaus

Konz · Beim sechsten und letzten Orgelkonzert dieses Jahres in der Konzer Pfarrkirche St. Nikolaus präsentierte die Stadt Konz als Veranstalter mit dem Freiburger Musikprofessor Helmut Deutsch nicht nur einen der weltweit besten Orgelvirtuosen, sondern auch das Gemälde "Ligeti Volumina" von Paul Magar.

 Helmut Deutsch und Dorothea Hölzer-Magar neben dem Gemälde von Paul Magar. TV-Foto: Rolf NelLER

Helmut Deutsch und Dorothea Hölzer-Magar neben dem Gemälde von Paul Magar. TV-Foto: Rolf NelLER

Konz. Der österreichisch-ungarische Komponist György Ligeti schrieb nur drei Orgelkompositionen. Sein "Volumina" genanntes Werk muss den Maler Paul Magar, der viele Jahre in der Konzer Konstantinstraße gewohnt hat, dermaßen beeindruckt haben, dass er sich zu dem nun in der Kirche ausgestellten Bild inspirieren ließ.
Geradeso wie auf dem Gemälde, das in Abstraktion einen Organisten an seinem Instrument zeigt, konnte auch der Freiburger Musikprofessor Helmut Deutsch am Spieltisch der Konzer Gaida-Orgel beobachtet werden.
Warum er einer der begehrtesten Organisten und Wettbewerbsjuroren ist, bewies er gleich zu Anfang bei Felix Mendelssohns Sonate Nr. 1 und Julius Raubkes Sonate c-Moll. Von düster und fast unheimlich bis sphärisch rein entlockte er dem Instrument wie bei einem Regenbogen alle Klangfarben.
Vor 200 Jahren wurde Franz Liszt im heutigen Burgenland geboren. Zum Gedenken an diesen Komponisten brachte Helmut Deutsch zum Schluss die Klaviersonaten Consolation Nr. 4 und "Après une lecture de Dante". Die "Transscription", also das Umarbeiten für eine Orgel, stammte vom Organisten selbst und war seinen außerordentlichen Fähigkeiten angepasst: Gewaltige Klangkaskaden und irrwitzige Tonfolgen, auch auf den Pedalen, führten zu einem in dieser Form noch nie erlebten Augen- und Ohrenschmaus.
Stehender Applaus des rund 150-köpfigen fachmännischen Publikums dankte dem Künstler. "Wir sind froh, dass der heutige Besitzer des Magar-Gemäldes, Bernd Becker-Kreutz, uns das Kunstwerk zur Verfügung gestellt hat und wir so eine Brücke zwischen Musik und bildender Kunst schlagen konnten", sagt Marita Souville vom Konzer Kulturbüro. nero

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