Ort der Begegnung

HEDDERT. Ein eigenes Bürgerhaus ist der Wunsch aller Gemeinden. Wer in der heutigen Zeit, in der überall auf Sparflamme gekocht wird, nicht im Besitz eines Bürgertreffs ist, hat schlechte Karten. Die Hedderter schätzen sich glücklich, über das "Haus Helena" zu verfügen.

Das Haus- und Hofanwesen in der Hauptstraße gehörte Helena Hutmacher und stand nach deren Tod zum Verkauf an. Den Namen der ehemaligen Besitzerin behielten die Gemeindeväter nach Erwerb und Ausbau zu einem Bürgerhaus als Erinnerung bei.Die Gemeinde erwarb das Anwesen für 80 000 Mark mit einem Gelände von 2550 Quadratmetern. Das Vorhaben der Gemeinde war offensichtlich, bot sich doch gerade dieses Anwesen zur Erweiterung des Dorfplatzes an, insbesondere zur Nutzung durch die Jugend und die Vereine.Umfangreiche Ausbauarbeiten in den achtziger Jahren erfolgten. Der Heimat- und Verkehrsverein Heddert stellte seine ganze Kraft zur Verfügung. 1992 wurde das Dach erneuert, 2600 Stunden Arbeit investierten freiwillige Helfer. Doch mit der Zeit wurde der Ruf nach größeren Räumlichkeiten immer lauter.Die Konsequenz waren Planungen im Jahr 1995 mit dem Ziel, einen Gemeindesaal und einen zusätzlichen Raum im Oberge-schoss einzurichten. Bei der Baumaßnahme, die einen Ne-benbau notwendig machte, wurden rund 100 Quadratmeter für den Gemeindesaal eingeplant.Gleichzeitig wurde der Altbau renoviert und modernisiert, außerdem wurde das Dachgeschoss für die Jugend- und Frauengruppen ausgebaut.Bei der Gestaltung der Fassade richtete man sich nach Ortsbild prägenden Kriterien. Insgesamt wurden aus dem Dorferneuerungs-Programm 430 000 Mark zur Verfügung gestellt. Die Baukosten betrugen insgesamt 760 000 Mark, die Verbandsgemeinde Kell am See half zusätzlich mit 64 000 Mark aus. Außerdem gab es einen Zuschuss des RWE von 25 000 Mark. Durch private Spenden kamen rund 6000 Mark zusammen. Die Eigenleistungen beliefen sich auf 60 000 Mark. Somit verblieben der Ortsgemeinde noch 175 000 Mark als Eigenmittel. Baubeginn war im März 1998, das Richtfest fand bereits im gleichen Jahr im Dezember statt.Spiegel des Zusammenhalts

Am 8. Oktober 1999 feierten die Hedderter die Einweihung des erweiterten Helena Hauses. Durch Einsparungen an verschiedenen Positionen konnten die Eigenleistungen um ein gutes Stück überschritten werden. "Die kleine Gemeinde Heddert hat unsagbar viel Eigenleistung und Kraft in die Gestaltung der gesamten Ortschaft investiert", lobt Bürgermeister Werner Angsten. "Das Haus Helena ist, wie auch die Laurentius-Kapelle und der Dorfplatz, ein Spiegel des Zusammenhalts der Einwohner."Aber auch durch zusätzliche Investitionen wurde der Kostenrahmen um rund 60 000 Mark erweitert. Doch Spenden, insbesondere durch den Heimat- und Verkehrsverein (20 000 Mark) bewirkten, dass die Gemeinde lediglich 35 000 Mark mehr als geplant aufbringen musste.So ist das Haus Helena inzwischen nicht nur zum Ort der Begegnung für die Einheimischen geworden. Für feierliche Anlässe können die Räumlichkeiten angemietet werden. Auch für Grillpartys von Schulklassen oder Vereinen steht das Haus zur Verfügung.

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