Freudenburg Ortschef will Altes Amtshaus retten

Freudenburg · Das drittälteste Gebäude in Freudenburg wurde vor 430 Jahren erbaut und steht unter Denkmalschutz. Doch seit einem halben Jahrhundert verwahrlost der geschichtsträchtige Bau. Das will Ortsbürgermeister Bernd Gödert ändern.

 Das Alte Amtshaus in Freudenburg ist derzeit noch in Privatbesitz. Da der Eigentümer wie viele vor ihm jedoch mit seinen Plänen zur Nutzung gescheitert ist, will der Ortschef nun aktiv werden.

Das Alte Amtshaus in Freudenburg ist derzeit noch in Privatbesitz. Da der Eigentümer wie viele vor ihm jedoch mit seinen Plänen zur Nutzung gescheitert ist, will der Ortschef nun aktiv werden.

Foto: TV/Herbert Thormeyer

Für kommenden Dienstag hat Freudenburgs Ortsbürgermeister Bernd Gödert zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Das Thema: „Altes Amtshaus in Freudenburg, wohin gehst du?“ Zu dem, was er sich von der Versammlung erhofft, sagt Gödert: „Ich erwarte mir als Bürgermeister unserer Ortsgemeinde Argumentationshilfen zur weiteren Vorgehensweise in Richtung Kauf und Verwendung durch die Gemeinde. Denn so kann es nicht weitergehen mit dem Gebäude.“

Seit nun mehr 50 Jahren verfalle der einst prächtige Bau im historischen Ortsteil zusehends. Gödert: „Vor dem Hintergrund seiner Bedeutung und der Ortsbildprägung ist das eine Schande!“ 1589, als Freudenburg laut Ortschronik mit 37 Haushalten zu den größeren Orten zählte, begann die Geschichte des Hauses. Damals kaufte die reiche Trierer Abtei St. Maximin die Burggrafschaft Freudenburg. Sie baute die Burg wieder auf und errichtete den zweigeschossigen Bruchsteinbau im Ortskern als Verwaltungsgebäude/Amtshaus. Im Zuge der Säkularisation gingen Gebäude und Burg an die Vereinigten Hospitien in Trier über. 1860/61 kauft die Gemeinde beides zurück. Den Wirtschaftsteil des damaligen Hofguts baute sie zu Verwaltungsräumen um.

In der Neuzeit hat es laut Ortsbürgermeister schon jede Menge Pläne für das Alte Amtshaus gegeben. Gödert: „Die Pläne, wie dem Gebäude zu neuem Glanz verholfen werden sollte, sind so vielfältig wie die Eigentümer, die das Gebäude in den vergangenen Jahrzehnten ihr Eigen nannten.“ Ein Burghotel war schon angedacht, eine Seniorenresidenz und ein Wohnungsbauprojekt. Doch nichts ist passiert. Bernd Gödert sagt: „Auch die letzten Käufer haben sich sehr um eine sinnvolle Nutzung des Gebäudes bemüht, sind jedoch wie alle anderen Eigentümer gescheitert.“

Bei der Begehung zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im vergangenen Jahr haben laut Gödert einige Freudenburger den Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes und die damit verbundene Außenwirkung kritisiert und gewünscht, dass das Haus aufgewertet wird. Die Untere Denkmalbehörde habe geraten, die Freudenburger sollten sich zunächst darüber einig werden, was mit dem Gebäude passieren solle. Diese Empfehlung hat der Ortschef dann aufgegriffen und zur Bürgerversammlung eingeladen.

Auf TV-Anfrage teilt Gödert mit: „Ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, dass die Gemeinde Verantwortung übernehmen muss. Auch auf die Gefahr hin, einen Euro drauflegen zu müssen.“

Die Bürgerversammlung zum Alten Amtshaus beginnt am Dienstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Bürgerhauses.

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