Ortschefs schlagen Hermeskeiler Angebot aus

Kell am See · Das Angebot der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil steht: Der dortige Verwaltungschef Michael Hülpes (CDU) will auch mit den 13 Ortsbürgermeistern in der VG Kell über eine mögliche Fusion sprechen. Doch wer von ihnen will diese Einladung überhaupt annehmen? Der TV hat nachgefragt.

Kell am See. Der Hermeskeiler Vorstoß zur Bildung einer starken VG Hochwald hat im benachbarten Kell die Diskussionen über die möglichen Auswirkungen der Kommunalreform neu entfacht. Was sagen die Ortsbürgermeister zu dieser Idee?
Kell. Der VG-Rat sowie der von Markus Lehnen (CDU) angeführte Ortsgemeinderat Kell haben Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss mit den Hermeskeilern bereits abgelehnt (der TV berichtete).
Baldringen: "Ich war schon zu einem Gespräch in Hermeskeil", sagt Willi Emser, der bereits in der Vergangenheit mehrfach betont hatte, dass sich die VG Kell stärker dem Thema Kommunalreform stellen muss. Zwar trete auch er für den Erhalt der VG ein. "Wenn es uns aber nicht gelingt, zum Beispiel durch die Windkraft neue Einnahmen für die VG zu erzielen, dann bin ich dafür, größere Einheiten zu bilden", sagt Emser. Er stellt aber auch klar, "dass für die Baldringer eher die VG Saarburg als Fusionspartner infrage kommt."
Greimerath: "Nur wenn mir der Gemeinderat den Auftrag geben sollte, werde ich mit den Hermeskeilern sprechen. Ich werde selbst nicht die Initiative ergreifen", so die Auskunft von Edmund Schmitt (FWG). Wegen der großen Entfernung gehe er nicht davon aus, "dass die Greimerath er Bevölkerung für eine Fusion mit den Hermeskeilern wäre. Da gibt es für uns elegantere Lösungen."
Heddert: "Ich sehe keinen Gesprächsbedarf, weil ich dafür bin, dass die VG erhalten bleibt", betont Josef Wagner. Heddert sei ein kleiner Ort und werde deshalb in der Diskussion um die Kommunalreform nicht voranpreschen, sondern sich solidarisch mit der VG Kell verhalten.
Hentern: Bernhard Wagner sagt klipp und klar: "Für uns Henterner wäre ein Zusammengehen mit Hermeskeil das Letzte, was wir uns vorstellen können." Deshalb werde Wagner keine Gespräche mit Hülpes führen.
Lampaden: "Auch für uns ist Hermeskeil sehr weit weg", sagt Ewald Hermesdorf (CDU). Obwohl er Hülpes schätze, werde er das Gesprächsangebot nicht annehmen. "Ich stehe voll dahinter, dass die VG Kell ihre Eigenständigkeit behält."
Mandern: "Zum jetzigen Zeitpunkt werde ich keine Gespräche über Fusionen führen", stellt Martin Alten (CDU) klar. Er weist darauf hin, dass die Gremien der VG Kell ja in diesem Monat Argumente zusammentragen wollen, um das Land davon zu überzeugen, dass sie überlebensfähig ist. Dieser vom VG-Rat beschlossenen Vorgehensweise stimme er voll zu, so Alten.
Paschel: "Erst mal sollten wir abwarten, ob das Land die VG Kell bestehen lässt", sagt Erich Thiel. Nur wenn diese Antwort negativ ausfällt, müsse man in einem zweiten Schritt Gespräche mit den Nachbar-VG führen. Allerdings stellt Thiel klar: "Nach Hermeskeil tendieren wir in Paschel sicher nicht."
Schillingen: Markus Franzen (CDU) hat zwar nach eigener Aussage mit Hülpes in Sachen Kommunalreform kurz telefoniert. Offizielle Fusionsgespräche sind für ihn aber kein Thema. "Man kann doch nicht schon vorher Land und Leute verrückt machen, und nachher stellt sich heraus, dass man alles so lassen kann, wie es ist", sagt Franzen.
Schömerich: "Ich bin für den Erhalt der VG Kell und erkläre mich solidarisch mit der Haltung des VG-Rats", sagt Michael Lauer. Das Angebot von Hülpes lehnt Lauer ab, "zumal für uns in Schömerich ein Zusammengehen mit Hermeskeil überhaupt nicht vorstellbar ist."
Vierherrenborn: Franz Mersch betont, dass er sich dem Kampf um den Erhalt der VG Kell anschließt, "auch wenn ich persönlich meine Zweifel habe, ob wir das schaffen." Ein Gespräch mit Hülpes will Mersch nicht führen. "Hermeskeil liegt zu weit weg. Saarburg ist für uns viel näher."
Waldweiler: Manfred Rauber (SPD) stellt klar, "dass es bestimmt nicht unser Ziel ist, die Verbandsgemeinde Kell kaputtzumachen. Wenn wir langfristig überleben können, hat es keinen Sinn, die bestehende Struktur zu zerschlagen".
Kommunal Reform


Er fügt aber hinzu: "Man kann sich doch anhören, welche Alternativen es gibt, um Ressourcen zu bündeln." Deshalb habe er vom Gemeinderat auch den Auftrag erhalten, das Gespräch mit Hülpes zu suchen. "Das werde ich natürlich auch machen", so Rauber.
Zerf: Manfred Rommelfanger (SPD) ist der Meinung, dass es vom Keller Verbandsgemeinderat "überheblich war, das Gesprächsangebot aus Hermeskeil abzulehnen". Er selbst werde zwar auch keinen Termin mit Hülpes vereinbaren, "weil die Zerfer keinen Bezug zu Hermeskeil haben". Allerdings kann sich Rommelfanger sehr wohl vorstellen, sich mit dem Saarburger Verbandsgemeinde-Bürgermeister Leo Lauer zu einem Gespräch zusammenzusetzen.

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