Ortsentwicklung Neues Baugebiet in Serrig

Serrig · Der Ortsgemeinderat bringt das Baugebiet Am Nepol mit insgesamt 18 Grundstücken voran und will das Dorferneuerungskonzept fortschreiben.

 Noch ist das Baugebiet Am Nepol eine große Wiese, auf der früher Pferde grasten. Aber die ersten Vermessungsarbeiten haben bereits stattgefunden.

Noch ist das Baugebiet Am Nepol eine große Wiese, auf der früher Pferde grasten. Aber die ersten Vermessungsarbeiten haben bereits stattgefunden.

Foto: Herbert Thormeyer

Diesmal haben die Mitglieder des Serriger Ortsgemeinderates Schlange gestanden. Unter Einhaltung des gebotenen Abstandes musste sich einer nach dem anderen in eine Anwesenheitsliste eintragen, um eventuell Infektionsketten in Corona-Zeiten zurückverfolgen zu können. Auch an den Tischen galt jetzt: Abstand halten.

Wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war die Weiterentwicklung von Serrig, nicht nur im Ortskern, der als Sanierungsgebiet bei Renovierungen Anliegern enorme steuerliche Vorteile bringt, sondern auch das Neubaugebiet Am Nepol, wo 18 Grundstücke erschlossen werden sollen.

Doch zuvor gab’s die Offenlagen, bei denen nicht nur Behörden, sondern auch jedermann Stellung beziehen kann. Ist die Forderung der Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die 1,7 Hektar auf eventuelle archäologische Funde untersuchen zu lassen, nachvollziehbar, war das bei 24 Personen, die ihre Meinung bei der Verbandsgemeinde hinterließen, nicht immer der Fall.

„Offenbar sind hier viele Pferdefreunde dabei“, vermutet Planer Andreas Heinke vom Büro Paulus & Partner in Wadern. Denn eine Forderung laute, die Pferdehaltung nicht zu gefährden. Andere Bürger hätten angemerkt, dass auch andere Tier- und Pflanzenarten zu schützen und den Erholungsaspekt nicht zu gefährden seien. Außerdem hätten manche Anwohner die Befürchtung einer verstärkten Verkehrsbelastung geäußert.

Diese Bedenken räumt der Rat allerdings aus. Die Feststellung, „die Leute mögen kein neues Baugebiet“, ringt dem Planer aber nur ein Schmunzeln ab, denn, so Ortsbürgermeister Karl-Heinz Pinter: „Ich bekomme fast täglich Anfragen.“ Er sieht keine Probleme, die 18 Grundstücke zügig verkaufen zu können.

Der Vorstellung der Planung ging jedoch das Knacken einer härteren Nuss voraus: Die Entwicklung eines schlüssigen Entwässerungskonzeptes mit den Verbandsgemeindewerken. Die Behörde fordert ein Gefälle im Rohr von einem Prozent. „Das sind auf der Länge des Geländes am nördlichen Ende 1,70 Meter. Auf diesem Niveau wird die Straße verlaufen“, erklärt Planer Edgar Mohsmann. Diskussionsbedarf sieht der Rat in der daraus entstehenden Bauform, die an der Rückfront der Häuser nicht den Eindruck einer Dreigeschossigkeit erzeugen sollte.

Mit den Änderungen geht Serrig im Juni bei der Verbandsgemeinde in eine zweite Offenlage. Planer Mohsmann rechnet im Juli mit dem Satzungsbeschluss des Rates und nachfolgender Ausschreibung der Erschließungsarbeiten.

Insgesamt hat sich das Gremium das Ziel gesetzt, den Ort weiterzuentwickeln. Deshalb soll das Dorferneuerungskonzept von 1987/88 fortgeschrieben werden und dabei auch die Ergebnisse der Dorfmoderation einfließen. Die Verwaltung in Saarburg wird beauftragt, ein geeignetes Planungsbüro dafür zu finden.

Zur Lebensqualität gehört ferner, dass eine kleine Straße wie die Römerstraße nicht von Autofahrern zum Abkürzen benutzt wird. Jetzt ist beschlossen, diesem Treiben mit einem Poller, der zeitnah installiert wird, ein Ende zu setzen. Die Kosten dafür stehen noch nicht fest.

Bei einen Wiederkehrenden Straßenausbaubeitrag müssen sich alle Besitzer von bebauten und bebaubaren Grundstücken beteiligen. Im Falle des Ausbaus der Römerstraße sind rund 30 Cent pro Quadratmeter gewichtete Fläche festgelegt worden.

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