Kommunales Ideen für neue Trauerhalle und mehr: Diese Projekte sollen in Freudenburg umgesetzt werden

FREUDENBURG · Der Ortsgemeinderat diskutiert lange und intensiv über wichtige Vorhaben und Planungen. Vieles verzögert sich.

 Erst einmal ein paar geschotterte Parkplätze: Ideen werden für die Fläche entwickelt, wo vorher das historische Amtshaus gestanden hat.

Erst einmal ein paar geschotterte Parkplätze: Ideen werden für die Fläche entwickelt, wo vorher das historische Amtshaus gestanden hat.

Foto: Herbert Thormeyer

  Auf dem Freudenburger Friedhof werden Vorschlaghämmer geschwungen. Grabsteine und Umfassungen werden von den Angehörigen der Bestatteten zertrümmert. Die Nutzungszeit der Gräber ist abgelaufen und der Platz wird für den Bau der neuen Trauerhalle benötigt.

„Viele Monate waren nach dem Abriss der alten Trauerhalle neben der Kirche ins Land gegangen, bis nach langwierigen Verhandlungen mit dem Bistum über den Standort Pfarrgarten ein klares Nein aus Trier kam“, bedauert Ortsbürgermeister Alois Zehren. Der neue Standort an der historischen Stadtmauer soll in Architektur und der Friedhofsgestaltung nach dem Vorschlag der Planer, Christoph Häckel von BGH-Plan Trier und Hans-Jürgen Stein von Stein-Hemmes-Wirtz aus Kasel, die historische Bedeutung der ehemaligen Stadt Freudenburg hervorheben.

Stein zeigt auf, wie er sich eine würdige Trauerstätte vorstellt, und schockt den Rat: „Ich habe ein paar Mal nachgerechnet. Es wird 470 000 Euro kosten.“ Einige Sekunden Stille. Eine abgespeckte Version wäre auch nicht wesentlich billiger. Aber momentan hat die Ortsgemeinde dafür nur 280 000 Euro zur Verfügung. Die Lösung könnte das Dorferneuerungsprogramm der Landesregierung bringen. Deshalb wird einstimmig beschlossen, für nächstes Jahr einen Förderantrag zu stellen.

Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Dixius hebt hervor: „Es gibt auch kirchenferne Menschen. Nicht jede Beerdigung hat eine pastorale Begleitung. Auch diese Abschiede von Verstorbenen sollten würdevoll ablaufen können.“

Die Kosten für die neue Friedhofsgestaltung müssen noch ermittelt werden. Planer Häckel stellt sich eine große Freifläche vor, um die herum Grabstätten verschiedener Bestattungsformen, das Kriegerdenkmal und die neue Trauerhalle gruppiert werden können. Genaue Planungen werden dem Rat erneut vorgestellt.

Neben der Trauerhalle wurden im Rat noch weitere Punkte besprochen. Eine Freifläche vor dem Gelände des ehemaligen Amtshauses ist mit Schotter befestigt derzeit als Parkplatz nutzbar. Mit dem Areal könne man allerdings Schöneres schaffen, finden die beiden Planer und zeigen auf: Ein Investor könnte eine Idee entwickeln, drei bis vier Familienwohnhäuser könnten gebaut werden, vielleicht sogar unter einem gemeinsamen Dach, oder Bauwillige könnten einen Abschnitt für ihre Pläne nutzen. „Erst mal den Bedarf ermitteln und dann nach Fördertöpfen suchen“, rät dazu Jürgen Dixius.

Weiter geht’s ums Bauen. Mit dem Bürgerhaus kommt der Rat jedoch nicht so recht voran. Hier soll Planer Jürgen Krämer in der nächsten Sitzung Mitte Juni den Stand der Dinge erklären.

Auch ein kleines Bauwerk wie die Toilettenanlage auf dem Dorfplatz erfordert in Freudenburg großen Redebedarf. Die Unabhängige Wählergruppe Freudenburg (UWF) vermisst bei der Vergabe der Arbeiten, die beim Rohbau noch fehlen, genaue Gestaltungsvorgaben. Beschlossen werden dennoch einstimmig folgende Vergaben: die Dachkonstruktion an die Firma Kohn aus Saarburg (8378 Euro), die Dacheindeckung (7878 Euro) und die Sanitärarbeiten (11 733 Euro) an die Firma Maas aus Freudenburg, die Elektroarbeiten an Elektro Maas aus Freudenburg (4997 Euro), Fenster und Türen an die Schreinerei Wagner aus Saarburg (10 123 Euro) und die Trennwände an die Firma Meta aus Ringsdorf (2887 Euro).

In die schnelle Internet-Zukunft will Pascal Münz von inexio - Deutsche Glasfaser führen. Einstimmig wird dem Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser zugestimmt. Zwölf Wochen will Münz für den Anschluss ans Glasfasernetz bis in die Häuser werben. „Der Anschluss kostet die Neukunden nichts“, verspricht er. Damit sich das rechnet, werden 40 Prozent Anschlussquote oder 266 von 664 Freudenburger Haushalten gebraucht. Anfang 2022 soll der Ausbau beginnen. 

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