Ortsgemeinderat Irsch diskutiert über Baugebiet und Straßensanierung - Ingenieure stellen Pläne vor

Irsch · Die Planungen für neue Baugrundstücke In der Tref und der Ausbau des innerörtlichen Teils der Zerfer Straße schreiten voran. Zwei Planer stellten dem Irscher Ortsgemeinderat die Details vor. Beides wird teuer. Nur beim Baugebiet fließt das Geld wieder von den Bauherren zurück. Beim Straßenausbau bleibt es beim einmaligen Beitrag.

 Bald sollen Bauherren in Irsch ihren Traum von den eigenen vier Wänden In der Tref verwirklichen können. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Bald sollen Bauherren in Irsch ihren Traum von den eigenen vier Wänden In der Tref verwirklichen können. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Mit seinem schriftlich eingereichten Wunsch nach einem wiederkehrenden Beitrag bei der Sanierung von Innerortsstraßen und damit nach mehr sozialer Gerechtigkeit ist Reinhold Ritter bei der Einwohnerfragestunde des Irscher Ortsgemeinderates gescheitert.

"Die Mehrheit der Bürger hat sich für den einmalig zu erhebenden Beitrag entschieden", erinnert Ortsbürgermeister Jürgen Haag an die Abstimmung des gesamten Dorfes. Das sei eben gelebte Demokratie.
Es geht konkret um den Ausbau der innerörtlichen 300 Meter der Zerfer Straße, deren Planung von Edgar Mohsmann vom Ingenieurbüro Paulus und Partner aus dem saarländischen Wadern vorgestellt wurde. Verschiedene Varianten, mal mit einseitigem, mal mit beidseitigem Gehweg, mal mit, mal ohne Hochgrün, sind denkbar. Zur Verkehrsberuhigung sagt der Planer: "Von Aufpflasterungen raten wir ab. Die sind geräuschintensiv." Man könne sich aber Fahrbahneinengungen und Pflanzbeete in den Einmündungsbereichen vorstellen, oder eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen.
14 Besucher, meist Anwohner dieser Straße, lauschten aufmerksam. Beschlossen wurde noch keine dieser Varianten, denn es steht noch eine Anliegerversammlung an, die in der zweiten Januarwoche stattfinden soll. Das genaue Datum wird noch bekanntgegeben. Darin erfahren die Bürger vielleicht auch, wie viel Eigenanteil beim Ausbau der Straße zu entrichten ist.

Planungskollege Andreas Heinke stellte das Baugebiet In der Tref vor, für das Ortschef Haag nach eigenen Angaben schon Anfragen für rund die Hälfte der vorgesehenen 15 Bauplätze hat. Jetzt ging es vor allem um die Stellungnahmen der Behörden. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord verlangt beim Abwasser ein Trennsystem mit Rückhaltebecken für Starkregenereignisse. Keinen Handlungsbedarf sieht das Landesamt für Geologie und Bergbau wegen des Eisenerzabbaus, den es bis zum 18. Jahrhundert in der Region gab, verlangt aber nach Austritten des Gases Radon zu forschen. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) besteht auf Ausgleichsmaßnahmen in Form von Streuobstwiesen. Der Landkreis will regionaltypische Dachformen in die Planung aufgenommen wissen. Die Naturschutzbehörden bestehen auf einer artenschutzrechtlichen Prüfung, besonders für Vogel- und Fledermausarten.
Die Kosten für das Neubaugebiet schätzt der Planer auf 850 000 Euro. Bei den Grundstückspreisen vermutet Ortschef Haag: "Da werden wir wohl die Dreistelligkeit erreichen." Klaus Bodem (FWG) fragt nach Möglichkeiten der Wärmeversorgung. "Die Strecke bis dorthin ist zu lang. Aber die Stadtwerke Trier sind angeschrieben", sagt Haag. Ralf Groß (FWG) fürchtet um das Erscheinungsbild wegen der Regenrückhaltebecken. "Die bleiben grün, sind nur einen Meter tief und terrassenförmig angelegt", erklärt Planer Mohsmann.

Im Jahr 2017 könnten die ersten Fundamente gegossen und Häuser In der Tref errichtet werden.

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