Dorfentwicklung Kirf investiert in Neubaugebiet und Jugendheim

Kirf · Die Finanzen der Ortsgemeinde sind solide. Nur in Fisch ist die Pro-Kopf-Verschuldung noch geringer.

 Die Kimmstraße ist derzeit noch die einzig größere Innerortsstraße, die sich noch im Bau befindet.

Die Kimmstraße ist derzeit noch die einzig größere Innerortsstraße, die sich noch im Bau befindet.

Foto: Herbert Thormeyer

Im neuen Haushaltsplan der Ortsgemeinde Kirf steht unter Investitionen und Kreditbedarf ein Posten, um den so mancher Amtskollege Ortsbürgermeister Josef Krug wohl beneidet: „Entnahme aus liquiden Mitteln“ von 146 740 Euro. Die Gemeinde hat also noch verfügbares Geld, um die Investitionsausgaben in Höhe von insgesamt 933 000 Euro zumindest teilweise zu stemmen. Lediglich ein Kredit in Höhe von 100 000 Euro muss neu aufgenommen werden.

„Wenn auch nicht ausgeglichen, so ist dieser Haushalt durchaus solide“, stellte Verbandsgemeindebürgermeister Jürgen Dixius denn auch fest. Obwohl der so genannte Finanzmittelbestand – das liquide Vermögen – abnimmt, stehe Kirf äußerst gut da: Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 243 Euro belegt es nach der Ortsgemeinde Fisch Rang zwei in der Verbandsgemeinde. Neue Kredite aufzunehmen, sei bei dieser Finanzlage kein Problem.

Mit dem abschließenden Ausbau des Neubaugebietes Im Hübel auf der Maaswies, dem Ausbau von Ortsstraßen und Wirtschaftswegen sowie Investitionen in Spielplätze und das Jugendheim Meurich werde in den Erhalt der Substanz und in den Freizeitwert der Gemeinde investiert, betonte Dixius. Bei jeder Straßenbaumaßnahme müssten Glasfaserkabel für schnelles Internet bis direkt in die Haushalte verlegt werden: „Das muss Standard werden!“ Im Mai werde der Bauzeitenplan für den Breitbandausbau bekannt gegeben.

Für den Ausbau der Maaswies sind 737 000 Euro eingeplant. Einnahmen aus Beiträgen der Grundstückseigentümer in Höhe von 572 300 Euro stehen dieser Ausgabe gegenüber.

Außerdem will die Ortsgemeinde das Jugendheim Meurich mit neuen Fenstern und Toiletten für insgesamt 89 500 Euro ausstatten. Die neuen, besser isolierten Fenster sollen insbesondere dabei helfen, Wärmeverluste zu verringern und so die Kosten für Heizenergie senken. Für das Bürgerhaus Kirf sind „nur“ 6000 Euro für einen Außenanstrich vorgesehen. Die Grundsanierung wird weiter aufgeschoben. „Das Baugebiet hat Favoritenstatus“, stellte dazu Wolfgang Meyer von der Saarburger Finanzverwaltung fest. Falls aus dem Investitionsstock des Landes doch noch ein Zuschuss für das Bürgerhaus bewilligt werde, könne dieser immer noch in den laufenden Haushalt eingepflegt werden.

Der Doppelhaushalt wurde in der Kirfer Gemeinderatssitzung einstimmig angenommen.

Thema in der Sitzung war außerdem, dass der Ortsteil Beuren sich für ein Neubaugebiet starkmachen will. „Wie lange muss man da vorplanen?“, wollte Ortsvorsteher Zehren wissen. Bei seiner Antwort holte Bürgermeister Dixius weit aus „Man muss sich erst mal im Klaren sein, wie groß das Gebiet werden soll.“ Von der Beauftragung eines Planungsbüros an gerechnet, könne das Verfahren schon mal 15 Monate dauern. Schließlich seien viele Fragen zu klären. „Etwa, ob überhaupt die Mittel für den Grunderwerb vorhanden sind.

Außerdem müssen Umweltgutachten eingeholt werden und zu Windkraftanlagen muss mindestens 1000 Meter Abstand gehalten werden.“ Auch die Folgen für die Kita-Plätze seien zu beachten, ob es später Busverbindungen gibt und wie verkehrsgünstig das Gebiet überhaupt liegt. Die Landesplanung, so Dixius, lege den Schwerpunkt eher auf erschlossene Grundstücke, die noch nicht bebaut sind. Kirf müsse sehen, welches Potenzial noch da ist.

Ortschef Josef Krug will sich mit seinem Rat Gedanken über das Thema machen und auch die Bauabteilung der Verwaltung in Saarburg zu Rate ziehen.

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