Ortsgemeinderat Pellingen: Kassenlage weiter "dramatisch"

Pellingen · Ein gewohnt defizitärer Jahresetat, die wiederkehrende Kritik an der aus Sicht der Ratsmitglieder zunehmenden Belastung der Gemeinden durch Landes- beziehungsweise Bundespolitik und die Forderung nach Besserung bestimmten die jüngste Sitzung des Gemeinderats Pellingen.

Pellingen. Für Bürgermeister Horst Hoffmann ist die Kassenlage "drastisch im Minus". Als eine Ursache nennt Hoffmann unter anderem die Kreditfinanzierung des Baugebietes Höthkopf, die mit aktuell rund 2,3 Millionen Euro schon seit Jahren auf der Debetseite steht - eine Art Geldanlage, die sich für die Gemeinde nicht verzinst, sondern derzeit noch Zinsen kostet.
Hoffmann: "Jeder verkaufte Bauplatz wird den Schuldenstand senken. Im Jahr 2012 haben wir bereits zwei weitere Baugrundstücke verkauft."
Der Posten Baugebiet Höthkopf taucht in der "Investitions- und Finanzierungsübersicht der Ortsgemeinde Pellingen 2012" zunächst noch mit 25 000 Euro Ausgaben für Beleuchtungs- und Arrondierungsmaßnahmen bei rund 169 000 Euro Einnahmen auf - ein positives Ergebnis.
Hingegen werden die Gestaltung der "Stätte der Begegnung im Grundschulbereich" mit rund 155 000 Euro, der Umbau und die Erweiterung der Kindertagesstätte (275 000 Euro) sowie der verkehrsberuhigte Ausbau der Bundesstraße 268 für 325 000 Euro den Haushalt zunächst belasten.
Für das gerade begonnene Haushaltsjahr weist der Investitionsplan damit rund 793 000 Euro Ausgaben bei circa 213 000 Euro Einnahmen einen Kreditbedarf von rund 580 000 Euro aus, zuzüglich der Tilgung von 144 000 Euro bei der Vorfinanzierung Baugebiet Höthkopf.
Gemildert wird die Gesamtlast laut Horst Hoffmann aber durch "nicht unerhebliche Zuschüsse" von circa 485 000 Euro in den folgenden Haushaltsjahren.
Aufgrund eines ausführlichen Entwicklungskonzeptes und der guten Zusammenarbeit aller kommunalen Ebenen ist es laut Beigeordnetem Andreas Steier gelungen, den Anteil der Ortsgemeinde am Jugend- und Gemeinderaum von 167 000 Euro auf 34 000 Euro zu verringern.
Der Haushalt wurde nach eingehender Diskussion über die Belastung der Gemeindefinanzen durch "Zwangsausgaben" wie Kreis- beziehungsweise Verbandsgemeindeumlagen einstimmig genehmigt. kdj

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