Dorfentwicklung Schoden Lärm am Saarufer – Jetzt wird wohl geprüft

Schoden · Derzeit kann die Multi-Kulti-Freizeitanlage in Schoden nur eingeschränkt genutzt werden. Um herauszufinden, was an dieser Stelle erlaubt ist, entscheidet der Rat am Donnerstag über ein Gutachten.

 Beim Kiosk am Schodener Saarufer genießen die Menschen die Abendsonne, den Blick auf die Saar und ein kühles Getränk – unter Einhaltung der Corona-Regeln. Sie wünschen sich unisono, „dass der Biergarten bald wieder öffnet“.

Beim Kiosk am Schodener Saarufer genießen die Menschen die Abendsonne, den Blick auf die Saar und ein kühles Getränk – unter Einhaltung der Corona-Regeln. Sie wünschen sich unisono, „dass der Biergarten bald wieder öffnet“.

Foto: Dirk Tenbrock

Der Kiosk an der sogenannten Multi-Kulti-Anlage in Schoden hat seit Mitte April geöffnet. Doch Tische und Bänke wie in einem Biergarten dürfen dort keine aufgestellt werden. Deshalb setzen sich die Besucher bei Bedarf auf die Mauer vor dem Gebäude oder auf die dortige Wiese. Der Minigolfplatz nebenan ist geschlossen. Der Kanuverleih erfolgt nicht mehr direkt am Gebäude auf der Anlage, sondern am Bootsanlegesteg am Wasser. So sieht die Schodener Freizeitanlage 2020 aus.

Das war im vergangenen Jahr noch anders. Biergarten und Minigolfplatz waren offen. Kanus wurden am Gebäude verliehen. Doch hatte sich eine Anwohnerin über Lärm und Verkehr vor ihrer Haustür geärgert und einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Die Nutzungen wurden überprüft. Ergebnis: die entsprechenden Genehmigungen fehlen. Die Betriebe wurde eingeschränkt. Der Biergarten durfte nach der Winterpause nicht mehr öffnen.

Doch was ist an dieser Stelle  in direkter Nachbarschaft zu einem Wohngebiet vom Lärm her überhaupt möglich? Können Lärmschutzmaßnahmen die Situation entspannen? Um diese Fragen zu klären, entscheidet der Ortsgemeinderat Schoden in seiner Sitzung am Donnerstagabend über den Auftrag für ein Lärmgutachten zur Freizeitanlage. Ortsbürgermeister Rüdiger Hausen sagt: „Bei solch einem Gutachten werden die Gegebenheiten vor Ort wie Gelände und Bebauung betrachtet. Mit Hilfe von Rechenmodellen wird dann geprüft, wie sich der Lärm entwickelt.“ Die Frage sei, ob die ermittelten Werte zulässig seien oder sich durch Schutzmaßnahmen reduzieren ließen. Der Rat habe sich ein Angebot von einer Fachfirma vorlegen lassen. 5200 Euro netto soll das Gutachten demnach kosten. Weitere 1600 Euro müssten gezahlt werden, wenn die Wirkung von Schutzmaßnahmen näher untersucht würden.

Mit den Ergebnissen dieses Gutachtens kann der Rat dann weiter planen. Gegebenenfalls müssen ein Stadtplanungsbüro und ein Rechtsanwalt hinzugezogen werden, wie die Verwaltung in einer Sitzungsvorlage vorgeschlagen hat. So fehlen beispielsweise Stellplätze. Zudem gibt es eine Reihe von gerichtlichen Entscheidungen zur Frage, inwiefern Schank- und Speisewirtschaften mit der Umgebungsnutzung vereinbar sind.

 Grundsätzlich hatte der Rat im Januar dieses Jahres festgestellt, dass es sich bei der Freizeitanlage aus seiner Sicht um ein erhaltenswertes Angebot handelt. Daher hat er beschlossen, die rechtlichen Voraussetzungen für einen Betrieb über den derzeit genehmigten Rahmen hinaus zu prüfen und die notwendigen planerischen Schritte mit den zu beteiligenden Planungsbehörden zu besprechen.

Kioskbetreiber Wolfgang Cartus geht das alles zu langsam. Er sagt: „Das ist eine große Einschränkung ohne Tische und Bänke. Die Leute sitzen auf den Steinen, aber für ältere ist das uninteressant.“ Die Besucher akzeptierten die Regelung, doch verstünden sie sie nicht. Seine Einnahmen seien drastisch geschrumpft. Cartus ergänzt: „Der ganze Ärger geht an die Substanz.“ Zum wiederholten Mal weist der Kioskbetreiber darauf hin, dass weiterhin viele Autos in der Nachbarschaft der Multi-Kulti-Anlage parken würden, auch wenn bei ihm wenig los sei. Geöffnet hat der Kiosk täglich von 11 bis 22 Uhr, sonntags bereits ab 10 Uhr und auch bei schönem Wetter ist er laut Cartus früher offen.

Die Sitzung der Schodener Ortsgemeinderats am Donnerstag, 25. Juni,  beginnt um 19 Uhr im Jugend- und Bürgerhaus Schoden. Auf der Tagesordnung steht außerdem das Thema Auftragsvergabe zur Baugrunduntersuchung für die Erschließung des Neubaugebiets Hinter Leimkaul.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort