Ortskern wird zur guten Stube

Wiltingen · Zwei öffentliche Projekte haben derzeit in der Ortsgemeinde Wiltingen Vorrang: Ein neuer Dorfplatz entsteht, und der Kindergarten (Kiga) wird um eine Gruppe für unter Zweijährige erweitert.

 Ein Teil des Pflasters liegt schon: Blick auf die Baustelle auf dem Wiltinger Dorfplatz. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Ein Teil des Pflasters liegt schon: Blick auf die Baustelle auf dem Wiltinger Dorfplatz. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Wiltingen. Die Umgestaltung des Dorfplatzes prägt in diesen Tagen das Bild des Wiltinger Ortskerns. Begonnen hatten die Arbeiten im November, und die Fertigstellung ist für Mitte März geplant. Noch läuft die erste Ausbauphase - ein Teil des Platzes hat aber schon seine neue Pflasterung. Allerdings ruht die Arbeit zurzeit, weil das Wetter nicht mitspielt. Die Planung stammt von dem Trierer Architekturbüro Fischer für Landschaftsgestaltung: Nach Angaben von Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger bestand der Platz früher nur aus einer zerklüfteten Asphalt-(Parkplatz)Wüste. Daraus soll eine Fläche werden, die Raum zur Kommunikation bietet und teils zum Parken genutzt werden kann. Auch für Dorffeste soll sich der Platz künftig eignen.
Insgesamt 900 Quadratmeter umfasst die gesamte Ausbaufläche. In Arbeit ist der erste Bauabschnitt mit rund 520 Quadratmetern. Dabei entstehen 16 Parkplätze, die mit unterteilten Schiefermauerelementen aufgelockert werden. Im zweiten Schritt folgen die restlichen 210 Quadratmeter im nördlichen Bereich des Platzes, wo laut Rommelfanger eine "kommunikative Ecke" mit Schiefermauer-Bänken und Bepflanzung entsteht. Diese "Ecke" an der Straße "In der Burg" erhält auch einen im Boden eingelassenen Wasser- und Stromanschluss, um dort bei Festen problemlos einen Weinstand betreiben zu können.
Rommelfanger: "Dieses Projekt in der Ortsmitte war schon lange geplant. Der Platz war für Wiltingen keine Zierde mit seinem aufgeplatzten Asphalt, den Stolperfallen dort, wildem Parken und ein paar kranken Bäumen." Ein Plan zur Neugestaltung habe schon seit Jahren existiert, die Realisierung sei aber bisher am fehlenden Geld gescheitert. Doch 2013 habe das Land der Gemeinde 75 000 Euro aus dem Dorferneuerungsprogramm zugesichert und so grünes Licht für das insgesamt rund 200 000 Euro teure Projekt gegeben.
Laut Rommelfanger hat die Gemeinde auf die Interessen der Anlieger und Vereine Wert gelegt. "Da gab es Absprachen und Planungsänderungen. Auch mit dem Behindertenbeauftragten der Verbandsgemeinde, Peter Musti", sagt der Ortsbürgermeister.
Neuer Raum für die Kita


Das zweite Projekt ist die Erweiterung des Kindergartens für Kinder unter zwei Jahren. Per Gesetz sind die Gemeinden seit 2012 zur Bereitstellung dieses Angebots für die jüngsten Kita-Besucher verpflichtet. Dank einer günstigen Lösung kann die Gemeinde Wiltingen dieser Pflicht mit nur etwa 4900 Euro Eigenanteil nachkommen. Das sind zehn Prozent der Gesamtinvestition von 49 000 Euro, die das Land fast komplett (rund 44 000 Euro) zahlt. Mit dieser Summe wird die ehemalige Hausmeisterwohnung an der Schulturnhalle für eine Kiga-Außenstelle mit einem Gruppenraum ausgebaut. In der Januarsitzung hatte der Ortsgemeinderat die Aufträge beschlossen.
Seit anderthalb Wochen laufen in den ehemaligen Wohnräumen die Arbeiten an einem neuen Gruppenraum mit kindgerechten Toiletten und einem Mehrzweckraum mit Kücheneinrichtung. "In den neuen Räumen bei der Grundschule werden die ältesten Kindergartenkinder untergebracht, die vor dem Wechsel in die Grundschule stehen. So erhalten wir im Hauptgebäude den Platz für die unter Zweijährigen", sagt Rommelfanger. Dies sei auch pädagogisch sinnvoll, weil die Kinder so schon frühzeitig mit ihrem künftigen Schulumfeld vertraut würden. Derzeit besuchen 76 Kinder, aufgeteilt in fünf Gruppen, den Wiltinger Kindergarten. Beschäftigt sind dort 17 pädagogische Fachkräfte.Extra

Vom Rat im Grundsatz beschlossen ist der Ausbau der Straße "Zum Neuberg", die sich heute als maroder Asphaltweg ohne geregelte Oberflächenentwässerung präsentiert. Diese Gemeindestraße mit etwa 15 Anrainern ist laut der Ortsgemeinde noch nie ausgebaut worden. Ein Ingenieurbüro sei nun mit der Planung des Projekts befasst, wozu auch eine genaue Kostenkalkulation zähle, erklärt der Wiltinger Ortsbürgermeister Lothar Rommelfanger. Die erste Anwohnerversammlung dazu werde voraussichtlich im März stattfinden. f.k.

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