Ostern - ein Fest der Bräuche

Viele Bräuche gehen auch in unserer Region mit speziellen Festen einher. Ostern ist eines der ältesten christlichen Feste. Die christlichen Kirchen feiern mit dem Osterfest die Auferstehung Jesu, und einem alten Brauch zufolge kommt an diesen Tagen der Osterhase zu den Kindern.

 Wenn an den Kartagen die Glocken schweigen, werden sie von den Kindern mit ihren Rappeln mit Begeisterung ersetzt. TV-Foto: Hans Muth

Wenn an den Kartagen die Glocken schweigen, werden sie von den Kindern mit ihren Rappeln mit Begeisterung ersetzt. TV-Foto: Hans Muth

Hermeskeil/Kell am See. "An den Kar-Tagen, wenn die Glocken schweigen, sind sie nach Rom geflogen", sagt der Volksmund. Die Kinder übernehmen ihre Aufgabe mit den Klappern oder Raspeln in allen Ortschaften der Region. Dieser Brauch ist uralt, und man wollte mit den starken Geräuschen der Klappern und Raspeln die unholden Mächte, die während des Winters ihr Unwesen getrieben hatten, vertreiben.

Geht man zwei Tage später, am Ostersonntag, mit offenen Augen durch die Ortschaften der Hochwaldregion, dann kann man sie durch die Vorgärten huschen sehen. Gebeugt und intensiv suchend. Und immer wieder hört man verhaltene Freudenrufe, dann sind sie fündig geworden, die Eier suchenden Kinder.

Das christliche Osterfest wird von dem jüdischen Paschafest abgeleitet, welches am ersten Frühlingsvollmond zur Erinnerung an die Befreiung aus der Knechtschaft der Ägypter gefeiert wird. Es war einst ein Hirtenfest, an dem ein Lamm geschlachtet wurde. Hierauf lässt sich auch die Verbreitung des Begriffes "Osterlamm" zurückführen. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mond-Tier, wobei sich der Eier legende Hase in Deutschland um das 19. Jahrhundert durchsetzte.

Der Hase soll die Begleitung der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin Ostara gewesen sein. Als Sinnbild der Fruchtbarkeit und wurde er einst vor allem auf österlichen Bildbroten zuweilen neben einem Ei abgebildet, weil auch dies ein Zeichen der Fruchtbarkeit und Lebensfülle war.

Das Eier-Färben hat der Überlieferung nach eine lange Vergangenheit. Zur 40-tägigen Fastenzeit durften früher keine Eier gegessen werden. Damit die in der Zwischenzeit anfallenden Eier nicht schlecht wurden, mussten sie haltbar gemacht werden. Dazu kochte man sie in Wasser und gab Pflanzenteile zum Färben der Eier mit in das Kochwasser. So wurden später die gekochten von den rohen Eiern unterschieden.

Osterfeuer im Hochwald weniger verbreitet



Das Abbrennen eines Osterfeuers in der Nacht von Ostersamstag auf Ostersonntag und in der folgenden Nacht ist ebenfalls ein alter Brauch, im Hochwald aber weniger verbreitet. Das Osterfeuer sollte den Winter und böse Hexen sowie Geister vertreiben und Mensch und Haus vor Krankheiten und Unheil bewahren. Bei den Schützenvereinen in Hermeskeil, Reinsfeld und Lampaden ist das Ostereierschießen schon Tradition, wobei jeder Schuss ins Schwarze den Besitz eines Ostereies bedeutet.

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