Otto Greif musiziert seit 62 Jahren

Nittel · Eine Musikerlegende ist in Nittel groß gefeiert worden. Otto Greif spielt zwar kein Blechinstrument mehr, aber immer noch Mundharmonika und singt im Kirchenchor. In den 111 Jahren des Musikvereins Moselland spielte er mehr als die Hälfte der Zeit mit, erst Trompete, dann Tuba und am Schluss Tenorhorn. Für den 79-jährigen gelernten Winzer bleibt Musik sein Leben.

 Er kann es noch: Otto Greif hat mehr als 62 Jahre lang Tenorhorn und Tuba gespielt. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Er kann es noch: Otto Greif hat mehr als 62 Jahre lang Tenorhorn und Tuba gespielt. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Nittel. "Otto find\' ich gut", witzelte der Vorsitzende des Musikvereins Moselland Nittel, Peter Hein, in Anlehnung an einen Werbespot. Als Werbung für den ganzen Ort wird Otto Greif gesehen, dessen Leistung für 62-jährige aktive Musikertätigkeit von der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände mit der Goldenen Ehrennadel mit Diamanten gewürdigt wurde.
Im Herbst hat das Ehrenmitglied sein Tenorhorn endgültig beiseitegelegt, zeigte jedoch bei der Ehrung, dass er es immer noch beherrscht. "Ich hatte 1951 meinen ersten Auftritt", sagt der heute 79-Jährige, als ob es gestern gewesen wäre.
Damals habe man für die Proben noch bezahlen müssen, denn nicht nur Noten und Instrumente waren teuer, auch der Dirigent bekam Geld. "Wir haben früher im Ort Wein verkauft, um die Kosten im Verein decken zu können", erinnert er sich im Gespräch mit dem TV.
"Langes Leben durch Musik"


Fünf Jahre lang spielte Greif auch in der Winzerkapelle Oberemmel. Ein Höhepunkt in seinem Musikerleben war 1990 die berühmte Steuben-Parade in New York, bei der sein Verein mitmarschieren durfte.
"Diese Musikerleistung ist legendär", fand Verbandsgemeindebürgermeister Karl-Heinz Frieden. Otto Greif sei das beste Beispiel, dass Musik ein langes Leben ermöglicht.
"Du hast elf Vorsitzende und 17 Dirigenten verschlissen", zeigte Vorsitzender Hein die Stetigkeit des Musikers auf. Und Ortsbürgermeister Hans-Josef Wietor erinnerte an das Lied von Marika Rökk aus dem Jahre 1951: "Lass doch mal den Otto ran."
Ganz mit der Musik will Otto Greif doch noch nicht aufhören: "Ich spiele weiter Mundharmonika und singe im Kirchenchor." doth

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