Paradies für Falter und Feuersalamander

GREIMERATH. Das Naturschutzgebiet (NSG) Panzbruch liegt ungefähr einen Kilometer südwestlich von Greimerath, ausgehend von der Brittener Straße. Es ist von Feuchtbiotopen gekennzeichnet, in dem seltene Pflanzen und Tiere einen Standort gefunden haben.

Das NSG Panzbruch (Bruch heißt Moor) liegt nordöstlich eines leicht geneigten Sattels in einer Höhe von 415 bis 430 Metern im Greimerather Hochwald. Dort, an der tiefsten Stelle der so genannten Greimerather Mulde, ist ein besonderes Biotop entstanden. Aufgrund einer kaum wasserdurchlässigen Bodenschicht entwickelte sich ein durch Quellwasser gespeistes, flach geneigtes Hangmoor. Dadurch entstand eine Hochmoor-Torfschicht, die in früheren Zeiten abgebaut wurde. Der intensive Torf- und auch Eisenschlammabbau sowie eine im Jahr 1927 durchgeführte Trockenlegung schadeten Fauna und Flora erheblich. Auf Initiative der Ortsgemeinde Greimerath wurde 1983 das Naturschutzgebiet Panzbruch ausgewiesen. 33 Hektar groß ist das Areal, in dem seltene Vögel wie das Braunkehlchen, der Neuntöter oder die Bekassine sowie Libellen, Falter, Feuersalamander oder Würfelnattern leben. Eine Besonderheit in der Pflanzenwelt ist das Moorglöckchen: Der sehr seltene Frühjahrsblüher hat im Panzbruch den einzigen Standort in ganz Rheinland-Pfalz. In das störungsempfindliche NSG hineingehen darf man freilich nicht, stellt Revierförster Ralf Taubert klar. "Es ist nicht erwünscht und nicht erlaubt", sagt der Landespflegebeauftragte für das NSG Panzbruch. "Es gibt keine Pfade, der ganze Bereich ist viel zu sensibel." Unabdingbarer Begleiter: das Fernglas

Allerdings gibt es einen 6,5 Kilometer langen Rundweg um Greimerath herum, der das NSG am Rande streift. Ein Fernglas bei einer Wanderung ist also unumgänglich. Dass das NSG Panzbruch existiert, ist viel der Waldjugend Greimerath zu verdanken. Dank ihres ehrenamtlichen Einsatzes ist das Feuchtbiotop im Panzbruch erhalten geblieben. "Jährlich geht die Waldjugend zwei bis vier Samstage in das Panzbruch und baut Staudämme", erklärt Taubert. Damit soll das Wasser so lange wie möglich gehalten werden. Für die kontinuierliche Mahd sorgen Landwirte, die mit Traktoren in das Gelände fahren. Frauen aus dem Dorf tragen bei Bedarf das Gemähte hinaus. Ein Zaun dient dem Schutz einer Hecke, die das NSG von einem früher intensiv genutzten landwirtschaftlichen Bereich abgrenzt. Das Problem im Panzbruch ist wie in vielen anderen NSG das fehlende Geld. "Ich muss laufend drum kämpfen", ärgert sich Taubert über den behördlichen Papierkram. 2000 Euro alle zwei Jahre, noch dazu womöglich zum falschen Zeitpunkt angewiesen, seien viel zu wenig, um die unbedingt erforderlichen Entbuschungsarbeiten zu finanzieren. Auch da sprang die Waldjugend Greimerath ein, die als erste Biotoppflege-Maßnahme das Gelände entbuschte und damit für eine Offenhaltung schutzwürdiger Feucht- und Nasswiesenareale sorgte. Bei ihrem Engagement gute Chancen für Sonnentau, Orchideen und Gelbbauchunke, weiter im Panzbruch zu wachsen.

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